Weinmarkt: klein, aber fein

TRABEN-TRARBACH. Vier Weingüter haben den "Fröhlichen Weinmarkt" in Traben organisiert. Auch in diesem Jahr erfreute sich das kleine Fest großer Beliebtheit.

Klein, aber fein - gleich am Eingang zum "Fröhlichen Weinmarkt" sitzen zehn Touristen aus Norwegen, die gut gelaunt einander zuprosten. "Wir kommen aus Tönsberg in der Nähe von Oslo und genießen die Moselatmosphäre." Ihr Quartier haben sie seit Mittwoch im nahen Hotel Bellevue aufgeschlagen. Bis Sonntag wollen sie bleiben. Das gemütliche kleine Fest am Moselufer in Traben gleich beim Hotel genießen sie in vollen Zügen. Drei Tage dauert der "Fröhliche Weinmarkt". Die vier Weingüter Harald Peifer, Bernd Thomas, Emil Franz und Gerd Haussmann hatten eingeladen. In Traben ist ein Straßenfest nach dem Vorbild anderer Moselgemeinden nicht machbar, weil die Winzerbetriebe zu weit auseinander liegen. Daher wird am Moselufer gefeiert. Vor zwei Jahren wurde der Weinmarkt von der Neuen Rathausstraße an das Moselufer verlegt. "Wir wollten diese Veränderung", sagt Harald Peifer. "Die Veranstaltung mit Weinfestcharakter hat dadurch an Beliebtheit gewonnen." Neuerungen bedeuten Veränderungen. So wurde der Handwerkermarkt nicht mehr veranstaltet. Aber die Tradition, am verkaufsoffenen Sonntag die Weinstände zu öffnen, die ist geblieben. Viele Kunden und Geschäftsleute kamen am Sonntag nach Ladenschluss zum gemütlichen Abschluss ans Moselufer. Nachmittags standen Konzerte der Big Band "Swing Eleven" des Musikvereins Traben-Trarbach auf dem Programm. Außerdem tanzten die "Moselblümchen". Reime, Verse und moselländische Lieder wurden vom Gefangenenchor vorgetragen. Proppenvoll war der Festplatz am Freitagabend. "Die Menschen haben auf der Straße getanzt. Ausgelassene Stimmung bei schönem Wetter", erzählt Winzer Andreas Franz. Der Funke sprang über bei Traben-Trarbachern wie Gästen, auch am frühen Samstagabend. "Die Leute sind gut drauf", so das Resümee von Gabi Haussmann an ihrem Weinstand. Und das, obwohl die Musikkapelle noch aufbaute und ihre Instrumente ausgedehnt einstimmte. An diesem Abend waren nicht nur die Norweger gekommen. Zwei Weinlauben weiter genoss ein Pärchen aus dem saarländischen Eppelborn das Ambiente. "Wir fühlen uns hier wohl", erzählten Gabriele und Andreas Neumann. Über das Internet haben sie gezielt nach Weinfesten an der Mosel gesucht. Für das Fest am Trabener Moselufer haben sie sich entschieden, weil sie im letzten Jahr zufälligerweise schon mal hier waren. Die Atmosphäre unter den ausladenden Laubbäumen, eingetaucht in dezente Beleuchtung, umrahmt von der Jugendstilfassade des Hotels Bellevue hatte es ihnen angetan. Nur das Kulinarische vermissten sie: "Ein bisschen viel Wein und wenig zu Essen." Dennoch: Die Atmosphäre stimmte an allen drei Tagen. Und als am Samstagabend die Musik der "B-Feeters" bei Einbruch der Dunkelheit einsetzte, wurde es noch romantischer. Fazit von Gästen und der Veranstaltern: Klein, aber fein, der "Fröhliche Weinmarkt" am Trabener Moselufer.

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