Neumagen-Dhron. Wie gestrandet liegt sie da. Der untere, sonst im Wasser verborgene Teil des Rumpfes wirkt ungewohnt glanzlos und matt. Umso mehr beeindruckt die nun sichtbare Größe der aufgebockten Stella Noviomagi. Während sie auf massiven Stahlböcken ruht, wird um sie herum geschliffen, gespachtelt, geschraubt und gehämmert im eigens dafür gekauften Armeezelt. Die Ortsgemeinde, Eigner des Weinschiffes, hat es vor einigen Jahren erworben.
Seit vier Wochen ist ein halbes Dutzend ehrenamtlicher Handwerker dabei, das Schiff auf die neue Saison vorzubereiten.
Unter anderem werden marode Holzplanken ausgetauscht und anschließend mit einer speziellen Masse abgedichtet. Bis alles fertig ist, dürften weitere drei Wochen vergehen, schätzt Willi Herres. Der ehemalige Ortsbürgermeister ist seit kurzem Vorsitzender des Fördervereins Weinschiff. Auch er packt regelmäßig mit an - ebenso wie Dieter Heinz, Schriftführer des Vereins.
Hans Jüngling und Karl Lehnert arbeiten sogar fünf bis sechs Tage die Woche am Weinschiff. Denn bis Ende April soll alles fertig sein. ursExtra

Die Jungfernfahrt war am 29. September 2007. Den 400 000 Euro teuren Schiffsbau ermöglichte eine Kooperation. Das Holzschiff ist ein Projekt der EU, des Landes, der Ortsgemeinde und der Handwerkskammer Trier. Diese stellte Auszubildende, die das Schiff binnen eines Jahres bauten. Als Bauplan diente das 1800 Jahre alte Grabmal eines Weinhändlers, das ein Schiff darstellt. 2006 gründete sich der Förderverein Neumagener Weinschiff. Er unterstützt die Gemeinde finanziell. So trägt er einen Großteil der Kosten für die 400-Euro-Kraft am Weinschiff-Info-Pavillon. Der Vorstand formierte sich kürzlich neu. Willi Herres löste Michael von Scotti ab, den neuen zweiten Vorsitzenden. Ebenfalls im Vorstand sind Kassierer Günter Kohl, Schriftführer Dieter Heinz sowie die Beisitzer Joachim Fischer, Wolfgang Weck und Andreas Karl. urs