Weiße Flotte wieder im Winterquartier

TRABEN-TRARBACH. Der goldene Oktober ließ die Fahrgastzahlen auf den Moselschiffen kurz vor Saison-ende noch einmal kräftig in die Höhe schnellen. So sind Hans Michels von der Bernkastel-Kueser Mosel-Personenschifffahrt und Martin Kolb vom Unternehmen Gebr. Kolb OHG (Briedern) denn auch mit dem Geschäft in dieser Saison sehr zufrieden.

"Der Oktober war richtig schön", schwärmt Hans Michels. Dass das Wetter am 30. und 31. noch so warm war, habe es seit Jahren nicht mehr gegeben. Die Fahrgäste wussten es zu schätzen und konnten, an Deck sitzend, die malerische Mosellandschaft und die Sonne genießen. Doch jetzt kehren die Schiffe zurück ins Winterquartier, wo sie in den Häfen von Traben-Trarbach und Bernkastel-Kues für die nächste Saison wieder klargemacht werden.Vorfahrt für Fahrgastschiffe

Einige Anmeldungen zu Sonderfahrten liegen Michels noch vor. "Bis Ende der Woche werden auch alle Landebrücken weggeräumt sein", sagt Michels. Eine wird in Bernkastel liegen bleiben, denn an den vier Adventswochenenden bietet das Unternehmen dort jeweils samstags und sonntags zwei Rundfahrten im Bereich Bernkastel an. Sie starten um 14 Uhr und 14.30 Uhr und dauern eine Stunde. Bereits im letzten Jahr machte Michels mit diesem Angebot gute Erfahrungen, wenngleich die Gästezahlen im Laufe des Dezembers abnahmen. Nichtsdestotrotz will er die Fahrten in diesem Jahr wieder anbieten. Die Flusskreuzfahrtschiffe, die in diesem Jahr verstärkt die Mosel befuhren, haben wie die Fahrgastschiffe der Unternehmen Michels und Kolb das Recht auf Vorschleusung. Dadurch entstanden Wartezeiten, über die die Kapitäne der Frachtschiffe oftmals nicht erfreut gewesen seien, hat Michels festgestellt. "Die Kreuzfahrtschiffe konnten den Rhein wegen Niedrigwassers nicht befahren und waren nur deshalb auf der Mosel", weiß Martin Kolb aus Briedern. Zu Engpässen an den Schleusen sei es bei seiner Flotte aber nicht gekommen. Die abgelaufene Saison sei sehr gut gelaufen, das Unternehmen Kolb konnte einen Zuwachs von zehn Prozent verbuchen. "Was im Juli nicht war, kam im Oktober", freut sich der Unternehmer. Die Energiekosten allerdings hätten um 30 Prozent höher gelegen als im Vorjahr, "aber wir konnten das auffangen". Das Unternehmen hatte im Mai die Fahrpreise um zehn Prozent angehoben. Der am 3. August 2003 in Betrieb genommene Wolfer Anleger sei sehr gut von den Passagieren genutzt worden. Doch nur in Trier bietet das Unternehmen jetzt noch Fahrten an, an der Mittelmosel kehrt Ruhe ein. Ab Karfreitag, 14. April 2006, befahren die schmucken weißen Schiffe der beiden Unternehmen wieder die Mosel. Hans Michels hofft für den Winter, dass die Mosel von einem Hochwasser verschont bleibt. "In den letzten Jahren sind wir richtig verwöhnt worden", freut er sich, aber sollten die Fluten doch kommen, hat er seinen Schiffsanleger in Bernkastel-Kues schnell in Sicherheit gebracht.

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