Weiter Blick und Natur pur

KOMMEN. An Arbeitsplätzen fehlt es in Kommen nicht. Dafür müssen die Bürger auf Geschäfte und Gastronomie verzichten. Dennoch ist der Ort dank seiner Lage auch für ortsfremde Bauherren attraktiv.

Ein Dutzend Untenehmen mit 70 Arbeitsplätzen gibt es in Kommen. Bei 290 Bürgern beachtlich, und ein Grund für die steigende Bevölkerungszahl trotz fehlender Geschäfte. Bei seinem Amtsantritt vor zehn Jahren hatte das Dorf, wie sich Ortsbürgermeister Gerhard Leyendecker erinnert, etwa 265 Bürger. Eine positive Entwicklung, zu der die Gemeinde beigetragen hat, indem sie attraktives Bauland zu Preisen von etwa 33 Euro erschlossen bereit hält. Und obwohl "Auf Selms" noch zwei Plätze zu haben sind, ist ein neues Gebiet bereits in Vorplanung. Die Nachfrage ist da - auch von Ortsfremden, die die Aussicht und die Lage zwischen Morbach, Bernkastel-Kues, Traben-Trarbach und dem Hahn anzieht. Die Entwicklung des Flughafens sehen Beate und Thomas Weber, ein geborener Kommener, von zwei Seiten. "Wir haben die Auswirkungen ja schon", stellen sie ebenso fest wie "schön, dass er so nah ist". Das Paar mit zwei Töchtern im Alter von zehn und sechs Jahren freut sich über den Zuzug von Bauwilligen. Nach der Schließung der Dorfgaststätte war es ruhig geworden. Auch das Heimatfest findet nicht mehr statt, und vor fünf Jahren gab es die erste und bisher einzige Gewerbeschau. Denoch gibt es Leben im Dorf. Sei es die Feuerwehr, die zu Karneval, Sommerfest oder Nikolausfeier einlädt oder das private Engagement für einen Spielplatz, der in Arbeit ist. Vereine sorgen für Leben im Dorf

Weiter sind aktiv: Der Turnverein, der Sport für verschiedene Altersgruppen anbietet und Tänze aufführt, die Freizeitmannschaft und der Sangeskreis. Auch altes Brauchtum wie das "Schleifen" vor der Hochzeit, "Ratschen" an den Kartagen oder die Erbsensuppe an Fastnacht hat sich erhalten. Zum Feiern gibt es ein Gemeindehaus, die alte Schule, dessen Küche erweitert werden soll, sobald der Zuschuss fließt. Für die Renovierung der St.Valentins-Kirche konnten dagegen nach dem Eingang Bistums-Mitteln Aufträge vergeben werden. Ein Projekt, das Familienvater Weber, Beamter und Mitglied der Tanzband "Skylights", ebenso am Herzen liegt wie das Schicksal der verfallenden Getreidemühle. Hält er doch das Dorfgeschehen fotografisch fest, studiert die Chronik der 1969 geschlossenen Schule und hat gesorgt, dass der Ort unter www.kommen.de im Netz ist. Zum weiteren Füllen der Seiten wäre er für alte Fotos dankbar. Ehefrau Beate steht da lieber an ihrer Staffelei und malt. Die Töchter Franziska, zehn, und Carolina, sechs, treten mit ihrer Begeisterung für die Musik eher in die Fußstapfen des Vaters. Zeit genug haben sie dafür. Denn zu Kindergarten und Grundschule - mit Schulwald, Garten, Computer, Theater und Lesewettbewerb - müssen sie nur ins einen Kilometer entfernte Longkamp.

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