Weiter angespannt

Reil. (mm) Auch 2006 bleibt die Haushaltslage der Gemeinde Reil angespannt. Das zeigte sich bei der Beratung des Haushaltsplanes für das kommende Haushaltsjahr.

"Der Besorgnis erregende Zustand der kommunalen Haushalte ist allen bekannt”, so Ortsbürgermeister Artur Greis in seiner Haushaltsrede zu Beginn der Sitzung. Auch die Gemeinde Reil sei davon betroffen, und sie nähere sich von Jahr zu Jahr mehr der Grenze ihrer Leistungsfähigkeit. Ohne eine durchgreifende kommunale Finanzreform könne die Haushaltssituation der Kommunen - und damit auch der Gemeinde Reil - nicht ins Lot gebracht werden. Bei der Vorstellung des Haushaltsplanes 2006 gab Greis einen Gesamtüberblick für das Haushaltsjahr. Im Verwaltungshaushalt stehen Einnahmen von 1 095 000 Euro Ausgaben in Höhe von 1 279 000 Euro gegenüber, so dass sich daraus ein Fehlbetrag von 184 000 Euro ergibt. In diesem Fehlbetrag ist der Vortrag des Fehlbetrages aus dem Haushaltsjahr 2004 mit 147 300 Euro enthalten, so dass sich ein Fehlbetrag von 36 700 Euro errechnet. Setze man, so Greis, hiervon die einmaligen Ausgaben für die Baulandumlegung "Auf dem Graben" von 31 000 Euro ab, so zeige sich, dass sich der laufende Haushalt fast ausgleichen lasse. Es könne festgestellt werden, dass sich die neuen Fehlbeträge gegenüber den Vorjahren verringern. Von einer verbesserten Haushaltslage könne aber nicht die Rede sein. Die aufgelaufenen Fehlbeträge der letzten Jahre seien auch weiterhin mit eigener Kraft nicht zu verbessern. Weitere Ausgabeneinsparungen oder gar Mehreinnahmen seien fast nicht mehr zu erzielen. Der Vermögenshaushalt hat ein Volumen von 203 000 Euro. Er beinhaltet Ansätze für Wertausgleichszahlungen bei der Baulandumlegung "Auf dem Graben", die Anlegung eines Parkplatzes am Bahnhof, die Sanierung zweier Wegekreuze, die Herstellung eines Bootsanlegers sowie Beträge für das Dienstzimmer des Ortsbürgermeisters und notwendige Ersatzbeschaffungen für die Küche im Rathaus. Euro erforderlich. Auf die Entwicklung im Fremdenverkehr ging Greis besonders ein. Der positive Trend der letzten Jahre habe sich fortgesetzt. Mit über 123 500 Übernachtungen und 25 615 Gästen im Jahr zählt die Gemeinde Reil in ihrer Größe zu den beliebtesten Ferienorten an der Mosel. Das Plus gegenüber dem Vorjahr beträgt 2,8 Prozent. Erfreulich nannte Greis auch die positive Entwicklung des Wohnmobilstellplatzes. Trotz der dreimonatigen halbseitigen Sperrung der Moselbrücke wurde die Besucherzahl des letzten Jahres übertroffen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort