Weltklasseartistik auf dem Dorf

Bengel · Beim Mosel-Jonglier-Festival sind am vergangenen Wochenende in Bengel Profiartisten auf den Zirkusnachwuchs und Menschen aus der Region aufeinander getroffen, die selbst einmal kleine Kunststücke einstudieren wollten.

 Noch im Trockenen begeistert Andreas Bartl am Chinese Pole auf der Gartenbühne der Bengeler Klostermühle. TV-Foto: Holger Teusch

Noch im Trockenen begeistert Andreas Bartl am Chinese Pole auf der Gartenbühne der Bengeler Klostermühle. TV-Foto: Holger Teusch

Foto: Holger Teusch (teu) ("TV-Upload Teusch"

Bengel. Nach der Pause kurz vor zehn Uhr stand Moderator Rick van Nöten am Freitagabend zusammen mit einem Dutzend Kindern auf der großen Bühne im Garten der Bengeler Klostermühle und schmetterte Regen und Sturm lauthals "I'm singing in the rain" entgegen.

Almut Sarrazin hatte zuvor schon als Waldfee trotz Nässe und Wind mit traumhafter Sicherheit Keulen jongliert. Doch dann trieben die ersten Ausläufer des Sturmtiefs Zeljko Artisten und rund 250 Zuschauer in die große Scheune. Festival-Organisator Christoph Engels ärgerte sich zunächst, doch im Nachhinein sagt er: "Das war besser als ohne Regen."Als gäbe es keine Schwerkraft


Natürlich konnten die Künstler auf dem Betonboden der Scheune im zweiten Teil der Zirkusgala des Mosel-Jonglier-Festivals nicht die gleichen Kunststücke vorführen wie auf der Bühne. Aber der Stimmung tat das keinen Abbruch. Im Gegenteil! Hautnah zeigte das chinesische Duo Yingling nun zum zweiten Mal Partnerakrobatik, als würde die Schwerkraft nicht existieren.

Neben den Goldmedaillengewinnerinnen internationaler Zirkus-Festivals und Almut Sarrazin standen mit Trapez-Künstlerin Lisa Rinne, Andreas Bartl, der am sogenannten Chinese Pole unglaubliche Kräfte und Körperspannung entwickelte, und der NuMotion DanceCompany aus Neumagen-Dhrhn renommierte Künstler auf der Bühne. "Umsonst ist so eine Weltklasseshow nicht zu haben", sagt Engels. Und das ist das Problem: Rund 250 zahlende Zuschauer kamen zur Gala. "Da müssten eigentlich doppelt so viele Leute sitzen", sagt Engels.

Zur Festival-Party am Samstag seien etwa 150 Besucher bekommen. Bei freiem Eintritt hätten sonntags zwischen 400 und 500 Menschen die Vorführungen des Kinderzirkus Rambazotti gesehen. Dank Sponsoren, Gönnern und vielen freiwilligen Helfern gehe die Rechnung beim Mosel-Jonglier-Festival für ihn bestenfalls bei Null auf, erklärt Engels, ohne über das Budget Auskunft geben zu wollen. Trotzdem soll es auch 2016 ein Mosel-Jonglier-Festival geben, sagt er: "Wir machen das auf jeden Fall noch einmal." teu

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