Weltrekordler in Sachen Wein

ZELTINGEN-RACHTIG. (urs) Nach nur gut einer Stunde war es gepackt. Weit unter der selbst gesteckten Zeitvorgabe stellte Gaston Lübeck bei der Zeltinger Weinkirmes einen Weltrekord auf.

 Schnellschreiber Gaston Lübeck in Aktion: Beim erfolgreichen Aufstellen des Weltrekords halfen ihm Tochter Marina (links) und Sohn Michael sowie Freunde und Bekannte.Foto: Ursula Schmieder

Schnellschreiber Gaston Lübeck in Aktion: Beim erfolgreichen Aufstellen des Weltrekords halfen ihm Tochter Marina (links) und Sohn Michael sowie Freunde und Bekannte.Foto: Ursula Schmieder

In exakt einer Stunde, sechs Minuten und fünf Sekunden hatte Gaston Lübeck sein Ziel erreicht. Für die Zuschauer gut lesbar, präsentierte er an der Decke des Zeltinger Weinkirmes-Festzelts auf einer Breite von 4,8 und einer Höhe von 5,4 Metern die "größte live handgeschriebene Mittelmosel-Weinkarte" der Welt. Zusammen gesetzt aus 40 Einzel-Plakaten, die Lübeck allesamt in der Kürze der Zeit von Hand mit Angaben wie Jahrgang, Weingut, Lage oder Preis- und Mengenangaben versehen hatte. Die Hilfe seines zwölfköpfigen Teams - darunter Tochter Marina, die ihm die Texte diktierte, und Sohn Michael, der die Karten parat legte - hatte hauptsächlich im anschließenden Befestigen der Weinkarte bestanden. "So eine Aktion ist nur machbar, wenn man die richtigen Leute dabei hat", betonte er vor dem versammelten Weltrekord-Publikum. Bedenken, dass ihm der erstmalig aufgestellte Rekord vielleicht von einem Konkurrenten streitig gemacht werden könnte, hat er nicht. "Wenn einer kommt, schreib ich dagegen", sagte der Weltrekordler gelassen. Ein Selbstbewusstsein, für das der Pleiner angesichts seiner Leistung allen Grund hat. Brachte er doch die für 21 ausgewählte Weine benötigten Lettern in einem beeindruckenden Tempo zu Papier oder besser gesagt auf den Plakatkarton. Weit schneller als das von ihm selbst gesteckte Ziel von zweieinhalb Stunden es hatte erwarten lassen. Dass er sich in der Angabe der Zeit derart "verschätzte", hat jedoch seinen Grund. "Ich bin auf Nummer sicher gegangen - man weiß nie, was passiert", erklärt Lübeck. Etliche Faktoren wie die Sonnenintensität oder Witterung und Temperatur hätten sich leicht negativ auswirken können. So hätte es zum Beispiel sein können, dass das Licht im Zelt weiß gewesen wäre oder die Karten reflektiert hätten. Auch bei der Auswahl der Juroren, für die er "Persönlichkeiten" benennen musste, ging Lübeck kein Risiko ein. Er entschied sich für Karlheinz Moseler, den langjährigen Kreishandwerksmeister, sowie Egon Kappes als beruflich mit Wein bestens vertrautes Kreistagsmitglied. Beide sind dem aus Neumagen-Dhron stammenden 46-Jährigen, der zehn Jahre in Zeltingen lebte, bestens bekannt. "Das war schon toll, alle Achtung", kommentierte Kappes Lübecks Leistung. Während des Rekordversuchs hatte sein Hauptaugenmerk allerdings dem ordnungsgemäßen Ablauf sowie der Überprüfung der korrekten Schreibweise gegolten. Manche Besucher hatten etliche Stunden bis zum Rekordversuch ausgeharrt. "Wir warten seit elf Uhr extra darauf", gestand Karin Kappes-Beucher. "Die Idee ist sehr gut und die Ausführung äußerst professionell", lobte Peter Pazen das "Riesen-Team". Ehefrau Pia konnte das nur bekräftigen. Ebenso wie Axel Beucher: "Als Werbung für Zeltingen war das absolut klasse." Auslöser des geglückten Weltrekordversuchs war, dass Lübeck sich bei der Arbeitsgemeinschaft der örtlichen Vereine (ARGE) Zeltingen bedanken wollte. Die ARGE gibt bei dem Werbetechniker schon seit Anfang der 80er Jahre Plakate in Auftrag.

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