Wengerohr im Umbruch

WITTLICH-WENGEROHR. In seiner erst kurzen Amtszeit hat Ortsvorsteher Theodor Brock schon Vieles in die Wege geleitet. Die neueste gute Nachricht aus Wengerohr: Der Musikverein hat in der Liesertalschule einen Proberaum für den Nachwuchs gefunden.

Lange hat er gesucht, jetzt sind sie gefunden - die Proberäume für die Jugendlichen des Musikvereins. In der Grundschule und in der Liesertalschule. "Auch dies soll nur eine befristete Lösung sein", sagt Theodor Brock, "die aber so lange trägt, bis alle Wengerohrer Vereine eine feste Bleibe im zukünftigen Jugend- und Bürgerhaus gefunden haben." Cornelia Burkert-Schmitz, Leiterin der Liesertalschule, hatte in einem Gespräch ganz unkompliziert den nachmittags freien Präsentationsraum ihrer Einrichtung freigegeben. Die Kinder können dort sogar die großen Instrumente stehen lassen - bis zur nächsten Probe. Diese pragmatische Arbeit auf dem kleinen Dienstweg ist so recht nach dem Geschmack von Theodor Brock, dessen Terminkalender "schlimmer aussieht als jemals in Zeiten meiner Berufstätigkeit", bemerkt er lachend. Das Problem des MV ist also fürs Erste gelöst. Auch einige kleinere Anliegen seiner Bürger hat Brock aufgenommen: Noch in diesem Jahr werden neue Lautsprecher in der Friedhofskapelle installiert, die Hecken sind geschnitten, und im kommenden Jahr bekommen Turm und Holzkreuz einen neuen Anstrich. Nachdem schon die Jugendfeuerwehren von Bombogen und Wengerohr erfolgreich zusammenarbeiten - zu St. Martin sichern alle gemeinsam beide Umzüge ab - werden sich bald auch die Erwachsenen-Wehren zusammenschließen. Die gemeinsame Unterkunft steht dann an der Ecke Belinger Straße/Dr. Oetker-Straße. Ab spätestens 2006 wird also das Feuerwehrhaus am Sportplatz leer stehen: Für den mit 2800 Einwohnern größten Stadtteil Wittlichs endlich die Chance auf das heiß ersehnte "Jugend- und Bürgerhaus". Der Umbau soll in den Investitionsplan 2006 aufgenommen werden; alle Möglichkeiten für finanzielle Förderungen werden nun ausgelotet. Sämtliche Vereinsvorsitzende treffen sich am 27. Oktober im Gasthaus Servatius. Regelmäßige runde Tische sollen einen ständigen Kommunikationsfluss zwischen allen Verantwortlichen sichern. Unterdessen gehen die Bauarbeiten in der Eifelstraße zügig voran. "Der Martinsumzug von Wengerohr nach Belingen kann also am 10. November wie geplant stattfinden", so Brock. Nicht nur für die Kinder, auch für das Pferd des Heiligen Mannes ist die Fertigstellung bis zur Manderscheider Straße eine unbedingte Voraussetzung. Im März soll der Umbau der Eifelstraße komplett abgeschlossen sein, die auf der Höhe der ehemaligen Ampel eine Querungshilfe bekommen hat, mit der die Kinder aus der Nachbarschaft sich schon jetzt vertraut machen. "Ich hab die Ampel trotzdem sicherer gefunden", sagt Moritz Muscheid. Was er noch nicht wissen kann: Statistisch bietet eine Überquerungshilfe die größere Sicherheit. Nahtlos an die Umbauten in der Eifelstraße wird sich der Ausbau im Baugebiet "Schulzentrum" anschließen, wo neue Bauplätze geschaffen werden. Interessenten sind vorhanden. Für den 3. November sind die Bürger zur einer Infoveranstaltung geladen. Zwar schließt die Post auch ihre Filiale in Wengerohr, doch mit dem Laden von Dorothea Hademer bleibt den Bürgern eine Servicestelle erhalten. "Wichtig besonders für alte Menschen", befindet Brock. "Die wären ja sonst einen halben Tag lang unterwegs, wenn sie einen Brief in Übergröße in Wittlich aufgegeben müssten!" Nicht blinden Aktionismus, sondern nachdrücklichen Aktivismus legt Brock bezüglich der schon vor 36 Jahren beschlossenen Umgehung an den Tag. Er lobt die Zusammenarbeit mit dem Stadtbürgermeister. Beide lassen nicht locker in dieser für Wengerohr existenziellen Frage. Denn erst, wenn die Umgehung da ist, wird in dem vom Schwerlastverkehr geplagten Stadtteil so etwas wie Ruhe einkehren.

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