Wenn Bello verletzt ist

WITTLICH-WENGEROHR. (vs) Mit das Wichtigste bei einem Unfall ist die Erste Hilfe. Nicht nur beim Mensch, auch bei Hunden kann damit größerem Unheil vorgebeugt werden.

Was tun, wenn es dem vierbeinigen Liebling mal nicht so gut geht? Wie kann man ihm helfen, wenn er einfach nur apathisch in der Ecke sitzt oder blutüberströmt von einer Auseinandersetzung mit einem Rivalen nach Hause kommt? Was der Besitzer in diesen und ähnlichen Situationen tun kann, erklärt Stephan Schubert aus Wildeshausen, der hauptberuflich Ausbildungsreferent für "normale" Erste Hilfe ist. Sein Beruf und die Tatsache, dass seine Hunde häufiger verletzt waren, brachte ihn vor sieben Jahren auf die Idee, entsprechende Kurse anzubieten. Seit 1996 leitet er jährlich etwa 70 Seminare in ganz Deutschland, die regen Zulauf finden. Mittlerweile haben schon mehr als 12 000 Teilnehmer - zu etwa 80 Prozent Frauen -teilgenommen. Mit diesem Kurs erspart man sich laut Schubert zwar nicht den Tierarzt, doch könne man Schlimmeres verhüten. In seinem dreistündigen Seminar "Erste Hilfe am Hund" bekommen die Teilnehmer das Anlegen von Verbänden, Behandlung von Vergiftungen, Geburtshilfe, die Wiederbelebung eines Hundes und die Mund-zu-Nase-Beatmung beigebracht. Als lebende Modelle agieren hierbei seine beiden Schäferhunde Mac und Showa. Die beiden haben ihn auch schon in diverse Fernsehshows begleitet. Die Vierbeiner haben viel Erfahrung im Sich-tot-Stellen und Verbinden-lassen. Das Gelernte kann nicht nur dem Hund helfen, sondern ist auch bei anderen Vierbeinern einsetzbar. Einiges aus dem Seminar lässt sich laut Schubert mit abgeänderten Handgriffen auf den Menschen anwenden, wie zum Beispiel der Druckverband und die Wiederbelebung. Allerdings sollte das Wissen über "menschliche" Erste Hilfe nicht ins Hintertreffen geraten. Laut Deutschem Roten Kreuz und dem Malteser Hilfsdienst wird im Kreis Bernkastel Kues-Wittlich alle vier bis acht Wochen ein Kurs zu Hilfemaßnahmen am Menschen angeboten. Die Teilnehmer benötigen größtenteils diesen Kurs aus beruflichen Gründen. Es werden aber auch auf Nachfrage "Erste Hilfe am Kind" für Eltern und Kurse in Kindergärten angeboten. Und auch für weitere Tiere wie Pferde werden Seminare dieser Art angeboten.Häufigste Verletzungen an der Pfote

"Bei Hunden sind die häufigsten Verletzungen Pfotenverletzungen, aber auch Erkrankungen wie Epilepsie und Hitzeschock oder Vergiftungen sind keine Seltenheit", so Schubert. Um in solchen Situationen helfen zu können, ist ein speziell für Hunde entwickelter Erste Hilfe-Koffer, den Schubert in seinen Seminaren zeigt, sehr hilfreich. Enthalten sind Eiskompressen, Verbandsmaterial, eine Zeckenzange und Spritzen. Auch das Tierheim Zewen begrüßt Veranstaltungen dieser Art, wenn nicht "irgendwelche Scharlatane" am Werk sind. Dazu Andreas Lindig, Leiter des Tierheims, betont: "Im Prinzip ist es nicht verkehrt, wenn man etwas über die Gesundheit seines Tieres weiß." Das Erste Hilfe-Seminar von Stephan Schubert findet am Dienstag, 7. Oktober, von 19 Uhr bis 22 Uhr im Gasthaus Servatius in Wittlich statt. Die Teilnahmegebühr beträgt 20 Euro. Weitere Informationen und Anmeldung unter: Telefon 04431/72454 oder www.schubert-online.de.

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