Wenn Jesus schwindet

GLADBACH/DODENBURG. Unter der Überschrift "Wo Jesus Arm und Bein verliert" berichteten wir über zwei in Gladbach beschädigte Wegekreuze. Durch eine Verwechslung ist dabei ein drittes Kreuz aufgetaucht, bei dem ebenfalls die Jesusfigur fehlt. Das steht allerdings auf Dodenburger Gemarkung.

"Morgens hat mich gleich der Dodenburger Ortsbürgermeister angerufen, und wollte wissen, ob sie nach Gladbach zwangseingemeindet wurden", sagt Oswald Wingender, Ortsbürgermeister von Gladbach. Seinen Amtskollegen konnte er gleich beruhigen, Dodenburg bleibt eigenständig. Hintergrund der scherzhaften Nachfrage von Dodenburgs Orts-Chef Erwin Weber war der TV-Bericht "Wo Jesus Arm und Bein verliert". Darin berichteten wir über zwei mutwillig in Gladbach zerstörte Wegekreuze. Bislang unbekannte Täter hatten von den liebevoll restaurierten Denkmälern die Jesusfiguren abgerissen und den Sandstein beschädigt. Eines der Kreuze steht direkt in der Ortsmitte, das zweite außerhalb von Gladbach, "Auf dem Kreuzberg".Gleiches Vorgehen an zwei Orten

Das Problem: Statt des demolierten Kreuz "Auf dem Kreuzberg" hat der TV ein Kreuz auf Dodenburger Gemarkung fotografiert - und dabei felsenfest behauptet, es handele sich um das Kreuz "Auf dem Kreuzberg". Zu erklären ist das Missgeschick nur dadurch, dass auch bei dem Wegekreuz auf Dodenburger Gemarkung (etwa ein Kilometer vor Gladbach) die Jesusfigur abgerissen wurde und auf dem Sandstein nur noch die Umrisse der Figur zu erkennen sind sowie die beiden Metallhaken, an denen die Figur wohl einst befestigt war. Doch ob das Dodenburger Kreuz im gleichen Zeitraum beschädigt wurde wie die beiden Gladbacher, lässt sich nicht sagen. "Kann sein, dass die Figur bei dem Kreuz schon länger fehlt, das ist hier niemanden aufgefallen", sagt Orts-Chef Weber. Sein Amtskollege Wingender hat dem TV inzwischen eine Fotografie des beschädigten Denkmals "Auf dem Kreuzberg" zu kommen lassen. Damit sind es nun drei demolierte Wegekreuze rund um Gladbach. WIDER DIE ZERSTÖRUNGS-WUT: Werden auch in Ihrer Gemeinde Wegekreuze oder andere Denkmäler und Gegenstände beschädigt? Oft randalieren die gleichen Täter an mehreren Orten auf die gleiche Weise. Schreiben Sie uns an mosel@volksfreund.de Wir wollen die Öffentlichkeit für die im Kleinen beginnende Gewalt sensibilisieren. Denn Brutalität soll nicht zur Normalität werden.

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