Wenn Welten aufeinander treffen

Bernkastel-Kues/Washington DC · Was als Filmprojekt begann, ist bald in den Kinos zu sehen. Allerdings zuerst in den USA. Denn die Bernkastelerin Heidi Brandenburg hat dort mit ihrem Dokumentarfilm "When two worlds collide" viele Preise gewonnen.

 Ausgezeichnete Filmemacherin: Heidi Brandenburg bei der Preisverleihung beim Shanghai International Film Festival. Foto: privat

Ausgezeichnete Filmemacherin: Heidi Brandenburg bei der Preisverleihung beim Shanghai International Film Festival. Foto: privat

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Bernkastel-Kues/Washington D.C. "Mein größter Wunsch ist, dass unser Film auch in Deutschland gezeigt wird", sagt die aus Bernkastel-Kues stammende Heidi Brandenburg im Gespräch mit dem TV. Die Dokumentarfilmerin, die inzwischen in Washington D.C. lebt, hat mit ihrem Film "When two worlds collide" im Januar den "World Cinema Documentary Special Jury Award for Best Debut Feature" des renommierten Sundance-Film-Festivals in Utah erhalten (der TV berichtete). Der Preis ist eine Auszeichnung für die beste Nachwuchsarbeit. Ab 17. August ist die Dokumentation in ausgewählten Kinos in den USA zu sehen, unter anderem in Los Angeles und New York. Für eine deutsche Übersetzung muss der Film erst Geld einspielen, erklärt Brandenburg.
"When two worlds collide" hat sie gemeinsam mit Mathew Orzel und Taira Akbar gedreht. Die Dokumentation in Spielfilmlänge handelt von der Ausbeutung des Amazonas-Gebietes durch die Erdölindustrie. Der Film wurde mit mehreren Hunderttausend Dollar von der Ford Foundation unterstützt.
Auszeichnung in Shanghai


Die Auszeichnung in Utah sollte nicht der einzige Preis bleiben: Im Mai punktete Brandenburg in Madrid bei einem Dokumentarfilmfestival, anschließend bei Wettbewerben in Peru und Italien. Vor Kurzem erhielt sie sogar in China beim Shanghai International Film Festival eine Auszeichnung. Unisono loben die Kritiker, dass Brandenburg und ihr Team verschiedene Gesichtspunkte zeigen und dass der Film nicht einseitig sei, also keiner politischen Ideologie diene. "Wir sind froh, dass wir so viele Preise gewonnen haben und sind jetzt erst einmal damit beschäftigt, die Vorführungen in den USA vorzubereiten", sagt Brandenburg.
Bekanntheit steigt


Ab Oktober wird der Film in Peru zu sehen sein, anschließend auch in Kinos in Großbritannien. "Den Film in Deutschland zu zeigen, ist etwas schwierig. Wir haben uns bei Leipziger Festival für Doumentar- und Animationsfilm beworben, das Ende Oktober startet", erzählt die Filmerin. Man müsse eben ständig dranbleiben, denn der Wettbewerb sei groß. Wie die Presse-Abteilung des Festivals in Leipzig auf TV-Nachfrage erklärt, werden die teilnehmenden Filme am 10. Oktober bekanntgegeben. Währenddessen steigt die Bekanntheit des Films in den USA. "Ich bin sehr froh, dass wir im Film Forum Kino in New York dabei sind. Das ist ein Programmkino, das nur selbst ausgesuchte Filme zeigt. Da kann man sich gar nicht bewerben, sondern wird eingeladen, seinen Film zu präsentieren." Ob der Film einmal in Bernkastel-Kues zu sehen ist? Annelie Servatius, die für die Programmauswahl im von der Verbandsgemeinde getragenen Moselkino zuständig ist, bestätigt dem TV gegenüber großes Interesse. Das bestätigt auch Geschäftsführer Leo Wächter. hpl
Extra

Heidi Brandenburg wurde 1981 in Paraguay geboren. Ihr Vater arbeitete in Latein- und Südamerika für die Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit, eine Entwicklungshilfeorganisation. Mit acht Jahren kam sie mit ihrer Familie wieder in die Heimat, nach Bernkastel-Kues. Nach der Schule ging Brandenburg in die USA, anschließend nach Großbritannien, wo sie Dokumentarfilmen studierte. hpl

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