Wenn das Gedächtnis nachlässt

BERNKASTEL-WITTLICH. (red) Das Thema Demenz rückt zunehmend ins Bewusstsein der Menschen. Die Hauptlast der Versorgung der Demenzkranken tragen Angehörige. Die Beratungs- und Koordinierungsstelle der Caritas-Sozialstation Bernkastel-Kues bietet eine Veranstaltungsreihe für Angehörige Demenzkranker an, die am Montag mit dem Thema "Umgang mit aggressivem Verhalten" beginnt.

Im Verlauf einer Demenzerkrankung verändern sich die Verhaltensweisen der Kranken. Persönlichkeitsveränderungen, die mit der Krankheit einhergehen, lösen oftmals Familienkonflikte aus und führen zur sozialen Abgrenzung. Die Beratungs- und Koordinierungsstelle bei der Caritas-Sozialstation Bernkastel-Kues bietet in Zusammenarbeit mit einer Gestalttherapeutin eine vierteilige Veranstaltungsreihe für Angehörige von Demenzkranken an. Am Montag , 4. April, beginnt die Veranstaltungsreihe mit dem Thema: "Umgang mit aggressivem Verhalten". Was die Gründe für dieses Verhalten sind und wie Pflegende damit umgehen können, werden Inhalte dieses Gesprächsnachmittags sein. Am Montag, 2. Mai, geht es um das Thema "Validation". Der Ansatz der Validation ("Wertschätzung") wurde von Naomi Feil für den Umgang mit demenzkranken Menschen entwickelt. Feil wurde im Jahr 1932 in München geboren. Sie erwarb den Masters Degree für Sozialarbeit an der Columbia University in New York und entwickelte zwischen 1963 und 1980 die Validations-Methode. Ziel dieser Gesprächrunde ist es, die Hintergründe der Erkrankung zu verstehen und neue Wege im Umgang mit ihr zu entdecken. Am Montag, 6. Juni, wird über das Problem "Wenn aus Eltern Kinder werden" - Rollenkonflikte in der Pflege demenzkranker Menschen - gesprochen. Bei der Pflege von demenzkranken Angehörigen verändern sich oft die Rollen. Eltern, die immer Verantwortung übernommen haben, sind nun plötzlich hilflos und werden zunehmend abhängiger. Auch die Partnerschaft verändert ihr Gesicht. Der Alltag kann nicht mehr gemeinsam bewältigt werden, alle Last ruht auf den Schultern des pflegenden Ehepartners oder Lebensgefährten. Selbst die Möglichkeiten des einstmals so vertrauten Austauschs werden zunehmend geringer. Ziel der Veranstaltung ist, Menschen in ähnlichen Situationen miteinander in Kontakt zu bringen und ihnen Möglichkeiten der Bewältigung aufzuzeigen. Bei der abschließenden Veranstaltung geht es am Montag, 4. Juli, um "Pflegende Angehörige sind die versteckten Opfer der Demenz". Angehörige, die demenzkranke Menschen zu Hause pflegen, stehen unter besonderer Belastung. Oft ist der Alltag ausschließlich auf die Bedürfnisse des kranken Menschen ausgerichtet. Eigene Bedürfnisse geraten zunehmend in den Hintergrund. Welche Möglichkeiten der Vorbeugung und Entlastung es gibt, ist Inhalt dieses Nachmittags. Alle Gesprächsnachmittage beginnen um 15 Uhr im Gruppenraum des Caritasverbands Bernkastel-Kues. Anmeldung unter Telefon 06531/9660-18, E-Mail info-bernkastel@caritas-wittlich.de. Eine telefonische Anmeldung ist erforderlich, da die Teilnehmerzahl auf 20 begrenzt ist. Die Teilnahme auch an einer einzelnen Veranstaltung ist möglich.

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