Wenn die Rettungsleitstelle ruft …

Eine von zehn nominierten "Helden im Alltag" ist Lotte Stüttgen aus Burgen. Zusammen mit ihrem Kollegen Erwin Klasen und weiteren Helfern engagiert sie sich in der Notfallnachsorge.

 Lotte Stüttgen. TV-Foto: Ute Kuhnen

Lotte Stüttgen. TV-Foto: Ute Kuhnen

Burgen. (lyv) Rund um die Uhr an sieben Tagen die Woche und 365 Tage im Jahr ist Lotte Stüttgen aus Burgen bereit, wenn die Rettungsleitstelle Trier sie ruft. Seit Oktober 2000 unterstützt sie ihren Kollegen Erwin Klasen aus Morbach/Gonzerath, der die Arbeit begann aber "schon fast alles hinwerfen wollte". Gemeinsam bilden sie den "Meldekopf" der DRK-Notfall-Nachsorge im Kreis Bernkastel-Wittlich. Die beiden Führungskräfte haben einen Pieper und koordinieren den Einsatz, wenn die Polizei, Feuerwehr, Rettungsleitstelle oder Rettungsdienst, Krankenhäuser oder Ärzte sie rufen. In der Regel geschieht das nach einem Unfall, wenn sich jemand um die Angehörigen kümmern sollte, besonders dann, wenn eine Todesnachricht überbracht werden muss. Auch wenn ein Patient im Krankenhaus stirbt, sind die Notfallnachsorgehelfer zur Stelle und bleiben, bis die Familienmitglieder zusammengeführt sind. "Wir legen viel Wert darauf, dass die Angehörigen sich von einem Toten verabschieden können", sagt Stüttgen, "dann sehen wir uns die Toten erst einmal an und sorgen für einen menschenwürdigen Rahmen". 18 voll ausgebildete Helfer stehen zur Seite, wenn Klasen oder Stüttgen, die in den Behindertenwerkstätten in Bernkastel-Kues arbeitet, selbst verhindert sind. Für die Fortbildung des Teams ist Lotte Stüttgen ebenfalls zuständig. "Unsere Helfer müssen erfahren und belastbar sein, Zeit haben und zuhören können und viel Fingerspitzengefühl beweisen", sagt Stüttgen. Deshalb liegt das Alter der ehrenamtlichen Helfer auch bei 45 Jahren und aufwärts.Als ihr privates "Hobby" bezeichnet die DRK-Kreisbereitschaftsführerin ihren selbstlosen Einsatz. Bis zum Monat Mai 2007 wurden die Helfer bereits 49 Mal gerufen. "Im vergangenen Jahr hatten wir 54 Einsätze". Nach Aussagen von Polizei und Kripo seien die Notfallnachsorgehelfer nicht mehr wegzudenken, bekräftigt Lotte Stüttgen.

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