Wenn möglich ohne Fluchttunnel

Der Tunnel unter dem Bernkasteler Burgberg ist zwar erst gut elf Jahre alt. Sicherheitstechnisch gesehen ist er jedoch veraltet. Für mindestens 1,2 Millionen Euro soll die 555 Meter lange Verbindung nun nachgerüstet werden.

 Muss saniert werden: Der Burgbergtunnel in Bernkastel-Kues führt 555 Meter duch den Fels unter der Burgruine Landshut. Für mindestens 1,2 Millionen Euro wird die elf Jahre alte Röhre ab kommendem Jahr sicherheitstechnisch nachgerüstet. TV-Foto: Sven Eisenkrämer

Muss saniert werden: Der Burgbergtunnel in Bernkastel-Kues führt 555 Meter duch den Fels unter der Burgruine Landshut. Für mindestens 1,2 Millionen Euro wird die elf Jahre alte Röhre ab kommendem Jahr sicherheitstechnisch nachgerüstet. TV-Foto: Sven Eisenkrämer

Bernkastel-Kues. Der Tunnel unter dem Bernkasteler Burgberg ist ein Sanierungsfall. Ab kommendem Jahr sollen laut Vorlage für den Kreisausschuss des Landkreises Bernkastel-Wittlich rund 1,2 Millionen Euro in die Sicherheit der Verbindung aus dem Moseltal in den Hunsrück investiert werden. Auf den Landkreis und die Stadt Bernkastel-Kues kämen aufgrund eines Vertrags mit dem Land dadurch Kosten in Höhe von 423 500 Euro zu. Die übrigen 65 Prozent der Summe (786 500 Euro) würde nach derzeitigem Stand das Land Rheinland-Pfalz tragen.

Die nun anstehenden Arbeiten sind Folge neuer Vorgaben. Nach mehreren verheerenden Unfällen in Tunneln war die Richtlinie für die Ausstattung und den Betrieb von Tunnelanlagen verschärft worden. In Bernkastel-Kues muss deshalb nun unter anderem die Leittechnik nachgerüstet, die Sensorik modernisiert und eine Videoanlage mit Verbindung zur Leitstelle in Trier eingebaut werden. Zudem soll es eine Lautsprecheranlage sowie eine Portalsteuerung geben. Außerdem geplant sind eine aktive Markierungsbeleuchtung sowie hellere Tunnelwände.

Weiterer Grund für die anstehenden Arbeiten: Laut Landesbetrieb Mobilität (LBM) Trier entspricht die Betriebstechnik nicht mehr dem Stand der Technik. Außerdem gebe es erhebliche Probleme bei der Beschaffung von Ersatzteilen im laufenden Betrieb.

Die gültige Fassung der Tunnel-Richtlinie sieht unter anderem vor, dass bei Tunneln ab einer Länge von 400 Metern ein Fluchttunnel vorhanden sein soll. Der planende Landesbetrieb Mobilität sowie die Kommunen hoffen jedoch darauf, im 555 Meter langen Burgbergtunnel ohne diesen weiteren Stollen auszukommen. Hauptgrund dafür sind wohl die zu erwartenden Schwierigkeiten beim Bau, die relativ kurze Tunnellänge sowie die geringe Zahl von LKW, die den Tunnel passieren. Nach Angaben des Landesbetriebs durchfahren durchschnittlich täglich rund 5500 Fahrzeuge die Passage, rund 220 davon sind Lastwagen.

Ein vom LBM vorgestellter Plan sieht vor, von 2009 bis 2011 die Steuer- und Leittechnik sowie die Videoüberwachung anzugehen. 2011/2012 wären dann die Energieversorgung, die Funkanlage und die Lautsprecheranlage an der Reihe. Für 2013 ist die Erneuerung der Wandbeschichtung geplant.

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