Werbung für Ort und Mosel

LIESER. Nach dem Erfolg der Vorjahres-Premiere hat sich die "Weinvision Lieser" etabliert. Zu der Präsentation des jüngsten Jahrgangs kamen 200 Weinfreunde in den Lieserer Schlosspark.

Das Wetter meinte es gut mit den innovativen Winzern von Lieser. Pünktlich zur zweiten "Weinvision" zeigte es sich von seiner sommerlichen Seite und trug so mit zum Erfolg der gemeinsamen Präsentation des Jahrgangs 2003 bei. Knapp 200 Weinfreunde waren der Einladung der zwölf Winzer in den Lieserer Schlosspark gefolgt. Dort erwartete sie eine Auswahl von 71 Weinen. Eine Palette, die vom trockenen Qualitätswein bis zur Beerenauslese reichte und die neben Riesling auch Dornfelder, Burgunder und Rivaner zu bieten hatte. Die in gediegenem und einheitlichem Ambiente präsentierte Vielseitigkeit ist einer Idee von Peter Pauly-Mehn zu verdanken. Der Winzer hatte erkannt, dass die Weinproben, wie es sie früher gab, nicht mehr laufen. Daher stand für ihn fest: "Entweder mache ich was auf hohem Niveau oder ich lasse es sein." Überzeugt davon, dass sich in der Gemeinschaft mehr erreichen lässt, regte er unter seinen Kollegen eine Kooperation an. Was bei zwölf Winzern, die ihre eigenen Vorstellungen haben, gar nicht so einfach ist. Vorrangige Ziele sind "Zusammenhalt, Zusammenarbeit und Qualitätsbestreben in der Gruppe". Folgen sollen gemeinsame Auftritte bei Messen und in Verbrauchergebieten oder die dem Einzelnen versagte Chance, Anfragen von Großkonsumenten durch eine gemeinsame Cuvée bedienen zu können. "Aber immer unter der Prämisse hohe Qualität und gleiche Kleidung", sagt Pauly-Mehn und spielt auf das in der freien Wirtschaft oft zitierte "Corporate Design" an. Daher hatten die Veranstalter bei der "Weinvision" einheitliche Zelte und Tische. Komplettiert wurde das Ganze durch Backwaren und Speisen örtlicher Betriebe. Markus Knop erklärt den Gedanken, der hinter dem Lieserer Konzept steht: "Im Vordergrund soll einzig das Produkt Wein stehen." Auf dessen Auswahl werde daher große Sorgfalt verwandt. Alle gebotenen Weine wurden zuvor zwei Mal "blind probiert". Eine Mühe, die sich den Stimmen der Gäste nach zu urteilen gelohnt hat. "Was ich bis jetzt probiert habe, war sehr gut", lobte Hans-Josef Fries. Die Riesling Auslese in seinem Glas sei "schön sauber und ordentlich" kommentierte der Winzer aus Maring-Noviand. Auch Susanne Holler, die mit Ehemann Wilfried einen Wochenendurlaub in Lieser verbrachte, gefiel die "Weinvision". Nach Ansicht der Württembergerin sei der Moselwein zwar "zum Teil sehr lieblich", doch es gebe auch "schöne trockene Weine". Karl-Heinz und Monika Zewe begrüßen die "Weinvision" als sehr gelungene Idee. Was dem Lieserer daran gefällt, ist, "dass die Winzer geschlossen raus gehen und demonstrieren, was sie zu anzubieten haben." Der Schlosspark biete sich optimal an, bekräftigte seine Frau. Schon im Vorjahr hätten sie hier hervorragende Weine probiert. "Das ist eine gute Werbung für den Wein, den Ort und die Mosel", waren beide sicheinig.

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