Wie aus Kleinen ganz Große wurden

TRABEN-TRARBACH. (red) Die Aufgabe lautete: Stärkung der Klassengemeinschaft der beiden sechsten Klassen der Mont-Royal-Hauptschule Traben-Trarbach Die gewählte Methode: Erlebnispädagogik. Das Ziel: Die Klassen werden zu einem Team.

So lässt sich das Projekt, das an der Mont-Royal-Hauptschule Traben-Trarbach durchgeführt wurde, kurz umschreiben. Wie kam es dazu? Weil die beiden sechsten Klassen zum Schuljahresbeginn 2005/2006 neu zusammengesetzt wurden - aus der ehemals einen fünften wurden zum neuen Schuljahr zwei Klassen gebildet, da die Schülerzahlen enorm gestiegen waren - standen die beiden Klassen vor der schwierigen Aufgabe der Klassenfindung. Hierzu wurde ein erlebnispädagogischer Tag für beide Klassen vorgeschlagen. Gemeinsam mit den Klassenlehrern Werner Huhn und Marga Leis sowie der Schulsozialarbeiterin Yvonne Fries wurden die Rahmenbedingungen entwickelt und der Erlebnispädagoge Mirko Kuhn vom gemeinnützigen Vereins Palais e.V. verpflichtet. Dieser gestaltete ein ganztägiges Programm, entsprechend den Bedürfnissen der Klassen, mit dem Schwerpunkt, den Klassenverband zu stärken und zusammenzuschweißen. Gemeinsam Hindernisse überwinden

Klasse, Klassenlehrer und die Schulsozialarbeiterin trafen sich morgens wie gewohnt zum Unterrichtsbeginn in der Schule und wanderten dann zum Jugendhaus "Latsch", wo sie vom Erlebnispädagogen Kuhn erwartet wurden. Dort erhielten die Klassen ihre Aufgabe: Sie sollte den Schatz des Zauberers Baldur, der in den Wäldern der Mosel lebte, bergen. Dabei konnte nur diejenige Gruppe Erfolg haben, die beim Durchlaufen verschiedener Stationen als Team zusammenarbeitete. Diese Stationen beinhalteten kooperative Abenteuerspiele, Orientierungsaufgaben, Vertrauensspiele sowie das Abseilen an einer Skiwand und das Überqueren einer Seilbrücke. Im Laufe des Tages lernten die Schüler, erfolgreich miteinander umzugehen und in ungewohnten Situationen und unter schwierigen Bedingungen bestmöglich zu handeln. Die Schüler setzten vereinbarte Ziele um und erlebten gemeinsam in der Natur Abenteuer, überwanden Hindernisse und lösten Klassenaufgaben. So wurde außerhalb des gewohnten schulischen Rahmens die Kommunikationsfähigkeit der Gruppenmitglieder gestärkt, und jeder Schüler erlebte sich selbst als Teil der Gruppe. Die Schüler hatten die Möglichkeit, sich an ihre eigenen Grenzen heranzutasten und vielleicht auch darüber hinaus zu gehen. Das Kennenlernen sowie das Überwinden der eigenen Grenzen steigerte das Selbstwertgefühl. Am Ende des Tages bargen die den Klassen den lang ersehnten Schatz, nachdem sie alle Hindernisse gemeistert hatten. Beide Klassen hatten es geschafft, als Team die an sie gestellten Anforderungen zu bewältigen. Auch wenn es für alle Beteiligten ein sehr langer, auch anstrengender Tag wurde, waren die gemeinsam verbrachten Stunden ein voller Erfolg! Selbst der größte Skeptiker, ein Schüler, der diesen erlebnispädagogischen Tag von Anfang an in Frage gestellt hatte, gestand: "Vielleicht hat dieser Tag doch was gebracht!"

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