Wie aus Knirpsen Künstler werden

WITTLICH. (peg) Spaß an der Kunst sollten sie haben, die Kinder der Grundschule Wengerohr, und Spaß hatten sie bis einschließlich der Eröffnung einer eigenen Ausstellung in Anwesenheit vieler anderer Kinder und Erwachsener und dem Leiter des Georg-Meistermann-Museums, Justinus Maria Calleen.

 Junge Künstler betrachten kritisch ihr eigenes Werk: Julian, Katharina und Ariane sehen sich aufmerksam die Bilder ihrer ersten eigenen Ausstellung an.Foto: Petra Geisbüsch

Junge Künstler betrachten kritisch ihr eigenes Werk: Julian, Katharina und Ariane sehen sich aufmerksam die Bilder ihrer ersten eigenen Ausstellung an.Foto: Petra Geisbüsch

Dr. Justinus Maria Calleen hatte im Herbst den Stein ins Rollen gebracht: Als die 3a ihren ganz normalen Museumsbesuch abstattete, durften die Kinder am Ende alle ein eigenes Bild malen. Die Idee von Calleen, diese Werke auszustellen, gefiel sowohl der Klasse selbst als auch der Klassenlehrerin Elfriede Becker und den Klassenelternsprecherinnen Monika Hochscheid und Claudia Cartellieri. Gesagt, getan: In einer konzertierten Aktion wurde die Sache mit den schönen Künsten weiter vertieft. Zunächst sollten die Mädchen und Jungs ein Porträt von einem Menschen ihrer Wahl zeichnen. Laura knöpfte sich für diese Aufgabe die große Schwester vor. "Ich wollte etwas Schweres malen", sagt sie, "und meine Schwester mit ihrem gestuften Pony war da gerade richtig." Bei der nächsten Aufgabenstellung ging es zu den Skulpturen des Bildhauersymposiums. Im Unterricht durften die Schüler entscheiden, zu welchem der Werke es sie persönlich hinzog, und in Kleingruppen fuhr man wieder nach Wittlich.Berühren ausdrücklich erwünscht

Laura wählte den Mann, der durch die Wand geht, Alma die Säule in der Himmeroder Straße, Hannah den Stuhl. "Weil er in meinen Augen das leichteste Modell war", sagt sie augenzwinkernd. Die Tasche mit dem munteren Krabbelgetier malte Pia, "weil sie einfach so schön aussieht". Auch ein Buch zum Dank an den Leiter des Georg-Meistermann-Museums liegt zur Einsicht aus; ebenfalls einige der Einladungskarten, bei deren Gestaltung die Kinder wieder kreativ wurden: Jede ist ein Unikat. Bis zum 15. Juni sind die Bilder im Museum zu sehen. Die Art und Weise, wie man denn nun die teilweise sehr beachtlichen Werke präsentieren könne, wurde lange diskutiert. Schließlich entschlossen sich die betreuenden Erwachsenen zu großen, rundum mit Bildern bestückten Säulen aus einzelnen Pappkartons. "Wir bitten ausdrücklich darum, diese Säulen auch zu berühren, zu drehen und zu wenden", forderte Calleen die Besucher der Vernissage auf. Von der in der Museumspädagogik wohl bekannten Schwellenangst haben sich diese Kinder befreit. Toll fanden sie es, schon in so jungen Jahren eine eigene Ausstellung auf die Beine gestellt zu haben. Zehn der Knirpse wissen heute schon: Wir wollen einmal Künstler werden! Mehr dazu ist auf der Internetseite www.geia.de zu finden.

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