Wie die Polizei vor Gefahren schützt

Kinder sind vielen Gefahren ausgesetzt. Im Straßenverkehr und als mögliche Kriminalitäts-Opfer. Bei der Polizei gibt es Spezialisten, die bei der Gefahrenbewältigung helfend zur Seite stehen.

 „Geh nicht mit Fremden“ heißt das Projekt, mit dem Kinder sensibilisiert und unter anderem zum lauten Schreien bei Gefahr ermuntert werden. Foto: Polizeiinspektion Bernkastel-Kues

„Geh nicht mit Fremden“ heißt das Projekt, mit dem Kinder sensibilisiert und unter anderem zum lauten Schreien bei Gefahr ermuntert werden. Foto: Polizeiinspektion Bernkastel-Kues

Bernkastel-Kues. Jede Polizeiinspektion (PI) in Rheinland-Pfalz beschäftigt mindestens einen hauptamtlichen Verkehrssicherheitsberater, dem zur Unterstützung ein nebenamtlicher Vertreter zur Seite steht. Bei der PI Bernkastel-Kues nimmt diese Aufgabe seit vielen Jahren Polizeioberkommissar Karl Peter Günter wahr, der von Polizeihauptmeisterin Michaela Geisen unterstützt wird.

Zu ihren Hauptaufgaben zählt die Radfahrausbildung für die Dritt- und Viertklässler der Grundschulen im Bereich der Verbandsgemeinden Bernkastel-Kues, Neumagen-Dhron und Teilen der VG Kröv-Bausendorf. Hier wurden 2009 324 Kinder auf die Tücken des Straßenverkehrs vorbereitet. "Viele Kinder in diesem Alter können noch nicht sicher Rad fahren und haben zum Beispiel noch Probleme mit dem Gleichgewicht", erläutert Günter. Deshalb sollten die Kinder bei der Umsetzung des Erlernten durch die Eltern unterstützt werden. In der dunklen Jahreszeit gehöre dazu auch die regelmäßige Überprüfung der Beleuchtung.

Die Verkehrssicherheitsberater sind aber nicht nur in der Radfahrausbildung tätig. 2009 informierten sie 750 Kinder in Kindergärten und Grundschulen mit Programmen wie: "Polizei - keine Angst", "Fußgängertraining", "Besuch bei der Polizei" und "Kinderansprecher - Geh nicht mit Fremden". Diese Angebote können Kindertagesstätten und Grundschulen jedes Jahr in Anspruch nehmen.

Dabei hat das Ende 2006 gestartete Projekt "Geh nicht mit Fremden" einen hohen Stellenwert. "Ein Schrei kann Leben retten", titelte der TV bereits einmal. Dahinter steht die Absicht, Kindern zu veranschaulichen, wie sie sich verhalten sollen, wenn sie auf der Straße angesprochen werden. Das gehe, so Günter und Geisen, so weit, dass die Kinder laut schreien und weglaufen sollen, wenn sie sich in Gefahr wähnen. Für die Eltern gibt es spezielle Veranstaltungen, die sehr gut besucht werden.

Anfang 2010 wird der Schwerpunkt der Aufklärungsarbeit auf dem Projekt "Geh nicht mit Fremden" liegen. "Mit Hilfe von Handpuppen, Rollen- und Gruppenspielen wird den Kindern das richtige Verhalten gegenüber Fremden aufgezeigt", erläutert Karl Peter Günter. Die Nachfrage aus den Grundschulen sei groß. Dienststellenleiter Helmut Kaspar schätzt die Arbeit der Kollegen hoch ein. "Statistiken besagen, dass die Unfälle mit Beteiligung von Kindern rückläufig sind, mit dafür verantwortlich ist die Schulung durch die Polizei. Auch das Projekt ,Geh nicht mit Fremden' kommt gut an", sagt er. Wichtig sei, dass ein Vertrauensverhältnis zu den Kindern aufgebaut wird, damit sie sich in Gefahrensituationen nicht scheuen, die Polizei zu informieren.

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