Das Weinforum des Kelterhauses Schorlemer in Zeltingen ist bis auf den letzten Platz gefüllt. "Wir wollen uns heute ein bisschen wie im Italien-Urlaub fühlen", prophezeit Pia Goß mit italienischem Akzent und macht Lust auf das Programm des Mandolinenclubs Zeltingen-Rachtig. Gut 200 Gäste haben es sich gemütlich gemacht, der italienische Antipasti-Teller mit Ciabattabrot und der Vino aus der Taverne "Dolce Vita" munden vorzüglich. Ein breit gefächertes, niveauvolles Programm präsentierte die schönsten Saiten Italiens. Dirigent Martin Waxweiler hatte die Mitglieder des Zupforchesters gut vorbereitet. Sie spielten und sangen, mal als Orchester, Ensemble, Jugendensemble oder solistisch. Fasziniert lauschten die Zuhörer der Instrumentalversion des 400 Jahre altes Liebesliedes "O Rosetta che rosetta" von Claudio Monteverdi . Die "Traditionelle italienische Tarantella", ein süditalienischer Paartanz im raschen, vielfach immer schneller werdenden Dreier- und Vierer-Takt, lebte vom rhythmischen Spiel des Tamburins und der Kastagnetten. Die Zupfer glänzten mit Flöte, Geige, Gitarre, Mandoline und Bass. Eindrucksvoll vervollständigten sie das Konzert mit Gesang. Sylvia Kappes sang gefühlvoll "Trista sort'e" von Cosimo Bottegari. Das Lied handelt von einer jungen Witwe. In der letzten Liedzeile drückt die Verschiebung der Noten den Mangel aus und symbolisiert die Nähe. Den Zuhörern wurde ein abwechslungsreiches Programm geboten. Als Solistin brillierte auch Anne Kappes-Horne mit dem venezianischen Volkslied "Läßt sich Amor bei Euch schauen" von Ferdinando Carulli. "Da schlummern im Verborgenen mehr Stimmen als man meint", freut sich Zuhörerin Lotte Leyendecker aus Zeltingen. "Ein Abend der gehobenen Klasse"

Spontaner und anhaltender Beifall brandete bei "O sole mio" auf. "Wassermeister" Alfons Kappes hatte Zeltinger Quellwasser in eine Vielzahl verschiedener Falschen gefüllt. Je nach Haltung der Flasche konnten die Musiker die richtigen Pfeiftöne entlocken. Ein beeindruckendes Flötenspiel präsentierte Ivan Koumanov bei der Serenade Opus 109,1 "Laghetto espressivo" von Ferdinando Carulli. "Das war ein Abend der gehobenen Klasse", findet Erika Beucher aus Zeltingen. "Man merkt, dass der Mandolinenclub reift, und die Gesangsgruppe dazwischen, das ist was Wunderbares".