Wildstein-Wasser sprudelt aus der Zapfstelle

Im August vergangenen Jahres hat sich in Traben-Trarbach ein Freundeskreis gegründet, der sich um die Erhaltung, Wiederbelebung und Beschilderung der Trarbacher Quellen bemühen will (der TV berichtete). Jetzt weihten die Quellenfreunde eine Zapfstelle am Hochbehälter in Bad Wildstein ein, wo künftig Wanderer das gute Wasser aus dem Thermalstollen ganz frisch genießen können.

 Ein Prosit auf die neue Zapfstelle, wo jetzt das Wasser der Wildstein-Quelle genossen werden kann. Ihre Gläser erhoben zur Einweihung (von links) Ulrich K. Weisgerber, Harald Mohr, Hubertus Schulze-Neuhoff, Michael Coers, Jens Burch, Julia Bitsch und Rudolf Müller. TV-Foto: Gerda Knorrn-Belitz

Ein Prosit auf die neue Zapfstelle, wo jetzt das Wasser der Wildstein-Quelle genossen werden kann. Ihre Gläser erhoben zur Einweihung (von links) Ulrich K. Weisgerber, Harald Mohr, Hubertus Schulze-Neuhoff, Michael Coers, Jens Burch, Julia Bitsch und Rudolf Müller. TV-Foto: Gerda Knorrn-Belitz

Traben-Trarbach. (GKB) VG-Bürgermeister Ulrich K. Weisgerber hatte grünes Licht gegeben, als die Quellenfreunde seinerzeit ihr Projekt vorstellten. "Das ist eine tolle Idee", lobte er die Anregung von Rudolf Müller, Fachmann für Heizung und Bad und Mitglied im Freundeskreis, am Hochbehälter gegenüber der Nalla eine Zapfstelle einzurichten. Dort im Kautenbachtal wird das Thermalwasser, das mit 33 Grad zutage tritt, in die Rohrleitungen eingespeist und verteilt. Rudolf Müller finanzierte seine Idee, außen am Hochbehälter eine Zapfstelle zu errichten, als Spende. Die Firma Harald Mohr tat es ihm gleich und erhob keine Kosten für die Elektro-Installation. Den Wasserhahn und das Becken mitsamt der Schiefertafel finanzierte und fertigte der Bildhauer- und Steinmetzmeister Thomas Wendhut.Frisches Quell-Trinkwasser aus Bad Wildstein können die Wanderer und Spaziergänger, die über den Schillerweg oder den T2-Weg den Ort passieren, jetzt erleben und genießen. Zur feierlichen Einweihung der Zapfstelle, die auf Knopfdruck sprudelt, hatten sich mehr als 20 Wasserfreunde und Sponsoren eingefunden. Die weiteste Anreise hatten Natascha (18) und Sergej (16) Schellen hinter sich, die seit zehn Jahren mit ihren Eltern in Beirut leben und jetzt zu Besuch bei Großmutter Gisela Schellen in Starkenburg waren. Stadtweinkönigin Cora I. wurde durch ihre Vorgängerin Julia I. vertreten, die in Begleitung der Stadtschröter Walter Kappel und Sascha Kamphoff ins Kautenbachtal gekommen war.VG-Chef Weisgerber dankte herzlich für die Aktion zur Erschließung des Wassers aus dem Thermalstollen. Sein Dank galt den Sponsoren, Förderern und Helfern des Projektes. Er freue sich, dass die Quellenfreunde die Zapfstelle als Geschenk an die Stadt Traben-Trarbach konzipiert hätten. Hubertus Schulze-Neuhoff, der den Freundeskreis initiiert hatte, dankte dem Bürgermeister für die Unterstützung und berichtete, wie die Idee am 12. Oktober 2006 bei einem Treffen entstand. Rudolf Müller gab Erläuterungen zur Installation und sagte, dass der Wärmeeffekt im Winter noch besser zur Geltung kommen werde. Die Zapfstelle soll ganzjährig in Betrieb sein. Werkleiter Jens Burch ermöglichte den Teilnehmern einen Blick in den Hochbehälter, und dann durften sich alle am angenehm temperierten Quellwasser stärken. Weingläser mit dem zum Anlass passenden Aufdruck hatte die Glasveredlungsfirma Karin Knod spendiert, und später schmeckte daraus auch der Wein, den Winzer Alfred Sausen ausschenkte. Michael Coers vom Hotel Jungenwald war mit dampfendem Kaffee und leckerem Kuchen gekommen, den er den Gästen spendierte.Wertvolles Wasser Im einzigen Heilbad des Moseltales sprudelt die Thermal-Heilquelle mit 33 Grad aus dem Urgestein des Schiefers. Das gute Wasser wird in die Rohrleitungen der Stadt eingespeist und füllt die Becken der Mosel-Therme. Heilanzeigen sind u.a. Erkrankungen des Bewegungsapparates und allgemeine Aufbraucherscheinungen. Regelmäßige Gäste der Therme wissen von der wohltuenden Wirkung des Wassers zu berichten. Um dieses touristische Alleinstellungsmerkmal vor Schäden zu schützen, hatte die VG Traben-Trarbach im Anhörungsverfahren zum Bau der Schnellstraße B 50 neu ihre Befürchtungen zu einer "nicht unwesentlichen Beeinträchtigung des Heilquellenschutzgebietes Bad Wildstein" vorgebracht, da fast vier Kilometer der geplanten Trasse durch das Wasserschutzgebiet verlaufen sollen. (GKB)

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