Wind und Wirklichkeit

Nachdem der Gemeinderat Hupperath in seiner jüngsten Sitzung eine Bürgerbefragung zu den geplanten Windrädern beschlossen hat (der TV berichtete), verurteilt das SPD-Ratsmitglied Hermann-Josef Hauth erneut die unsachgemäße und "irreführende Stimmungsmache" gegen das Windkraftprojekt.

 Zwischen den Fotomontagen auf dem Flugblatt, das Hermann-Josef Hauth in seiner rechten Hand hält, und dem Lageplan in der anderen Hand gibt es erhebliche Unterschiede, was die dokumentierten Standorte der vier vorgesehenen Windräder bei Hupperath betrifft. TV-Foto: Uwe Hentschel

Zwischen den Fotomontagen auf dem Flugblatt, das Hermann-Josef Hauth in seiner rechten Hand hält, und dem Lageplan in der anderen Hand gibt es erhebliche Unterschiede, was die dokumentierten Standorte der vier vorgesehenen Windräder bei Hupperath betrifft. TV-Foto: Uwe Hentschel

Hupperath. "Wir hoffen, dass Gegner und Befürworter der Windkraft auch weiterhin einen ,fairen Dialog' pflegen", heißt es in dem Informationsblatt zu den vier geplanten Windrädern, das vor einigen Wochen in die Hupperather Haushalte verteilt wurde und das nach Auffassung von Herman-Josef Hauth in keiner Weise zu einem "fairen Dialog" beigetragen hat. Und offensichtlich auch nicht beitragen wollte. Hauth ist Mitglied der SPD-Fraktion im Gemeinderat und damit einer der drei gewählten Volksvertreter, die bei der vergangenen Sitzung gegen eine Bürgerbefragung zu den Windrädern gestimmt haben. Allerdings ohne Erfolg. Doch die Beteiligung der Bürger sei für ihn ohnehin nicht das Problem, betont Hauth, sondern eben jenes Informationsblatt.Um den Bürgern einen Eindruck davon zu vermitteln, wie Hupperath mit Windrädern aussehen könnte, wurden hier Anlagen und Dorfansichten in mehreren Fotomontagen vereint - ohne dabei jedoch allzu große Rücksicht darauf zu nehmen, wo die vorgesehenen Windkraft-Standorte tatsächlich liegen. "Die Räder wurden drastisch in Richtung Ortschaft gezogen", sagt Hauth und verdeutlicht dies an einer Kopie eines Lageplans, auf dem die Kreisverwaltung Bernkastel-Wittlich genau eingezeichnet hat, wo die Windkraftanlagen geplant sind. Diese sind demnach von der Siedlung Spickernagel bis zu 1000 Meter weiter vom Ort in Richtung Burg/Bergweiler entfernt, als im Flugblatt angegeben. "Natürlich sind die Räder vom Ort aus zu sehen", sagt Hauth, doch dass sie das Ortsbild derart prägen würden, wie auf den Fotos dargestellt, ist für ihn eine bewusste Täuschung.Illustration wurde schon in der Ratssitzung kritisiert

Worüber er sich allerdings am meisten ärgere, sei die Tatsache, dass bereits im Vorfeld, während einer Besprechung innerhalb des Gemeinderats, eine dieser Fotomontagen von einem Ratsmitglied auf den Tisch gelegt worden sei und dass Hauth bereits damals darauf hingewiesen habe, dass diese Illustration völlig falsch sei. "Und das wurde von einigen Ratsmitgliedern auch so bestätigt", fügt Hauth hinzu. Dennoch sei einige Tage später das Flugblatt, das auch von zwei Ratsmitgliedern namentlich unterstützt wurde, im Dorf verteilt worden. Hauth verlangt jetzt, dass diese Sache richtiggestellt wird."Wir haben nichts dagegen, dass die Bürger zu dem Windkraft-Vorhaben befragt werden", sagt Hauth, allerdings nicht unter diesen Voraussetzungen. "Wenn die Sache so stehen bleibt wie jetzt, beabsichtigt die SPD-Hupperath, die Bürgerbefragung zu stoppen."

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort