"Wind und Wolken" im Visier

TRABEN-TRARBACH. (red) Beim Amt für Geoinformationswesen der Bundeswehr wurde eine neue Antenne zum Empfang von polarumlaufenden Wettersatelliten installiert. Ein Kranwagen hob sie auf die Spitze des Turms in 30 Meter Höhe über den Schutzbau.

Die Antennen-Schüssel hat einen Durchmesser von drei Metern, wiegt 800 Kilogramm und lässt sich ferngesteuert auf alle denkbaren Satellitenpositionen ausrichten: Mit dem neuen Teil kann jetzt neben dem amerikanischen auch der chinesische Wettersatellit Feng Yun ("Wind und Wolken") empfangen werden. Außderdem ist die Anlage vorbereitet für die neue Generation europäischer polarumlaufender Wettersatelliten, deren erster Satellit im nächsten Jahr gestartet werden soll.Grundlage für präzise Wettervorhersage

Die empfangenen Daten dienen den Meteorologen in Traben-Trarbach als Grundlage für eine präzisere Wettervorhersage und werden an Bundeswehr- und Nato-Dienststellen im In- und Ausland weiterversendet. Polarumlaufende Wettersatelliten umkreisen die Erde in einer Flughöhe von 800 bis 900 Kilometern und benötigen für eine Erdumrundung ungefähr 100 Minuten. Gelangt ein solcher Satellit in den Empfangsbereich der Anlage, verfolgt die Antenne ihn auf seinem Weg und empfängt dabei die Daten. Die Bewegungen der Antenne dauern im Mittel 15 Minuten. Die auf dem Turm befestigte Antenne ist lediglich der von außen sichtbare Anteil der Empfangsanlage. Im Schutzbau selber befinden sich die Receiver, ein PC für die Steuerung der Antenne sowie mehrere schnelle Rechner. Sie ergänzen die Informationen der Meteosat-Satelliten, die in einer Höhe von 36 000 Kilometer über dem Äquator "fest" stehen und deren Bilder aus den Medien bekannt sind.

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