"Wir sind auf einem guten Weg"

Zum Schuljahr 2010/11 startet in Bernkastel-Kues die Realschule plus. Bis dahin wartet noch viel Arbeit. An ihr sind auch die Schülervertretungen von Realschule und Hauptschule sowie die Verbandsgemeinde beteiligt.

 Realschule (links) und Hauptschule Bernkastel-Kues sollen bald zur Realschule plus verschmelzen. TV-Fotos: Archiv/C. Beckmann/A. Munsteiner

Realschule (links) und Hauptschule Bernkastel-Kues sollen bald zur Realschule plus verschmelzen. TV-Fotos: Archiv/C. Beckmann/A. Munsteiner

Gornhausen/Bernkastel-Kues. (cb) Zum kommenden Schuljahr werden in Bernkastel-Kues die Freiherr-vom-Stein-Realschule und die Hauptschule zur Realschule plus verschmelzen (der TV berichtete). Mittlerweile, so Ulf Hangert, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Bernkastel-Kues, hat sich eine Arbeitsgruppe mit Vertretern beider Schulen etabliert.

"Die ersten Gespräche sind sehr positiv verlaufen", teilte Hangert in der Sitzung des VG-Rates in Gornhausen mit. Bis Januar müsse ein Konzept stehen, weil sich im Februar die Viertklässler für eine weiterführende Schule entscheiden müssen. "Deshalb stehen wir unter einem gewissen Druck", sagte Hangert.

"Wir sind auf einem guten Weg", reflektierte Hauptschul-Rektorin Renate Kirchen die ersten Gespräche. Besonders erfreulich sei, dass auch die Schülervertretungen aktiv seien. Sie machen sich gemeinsam Gedanken über die eine Hausordnung und ein Hausaufgabenbuch.

Wie an anderen Schulstandorten wird auch in Bernkastel-Kues über die Finanzierung der Betriebskosten diskutiert. Für die Hauptschule zahlt die VG bisher nach Angaben von Ulf Hangert 220 000 Euro. Der Kreis, Träger der Realschule, bringe 240 000 Euro auf. Eine Zusammenführung in Trägerschaft der VG werde die Kommune allerdings nicht mit 460 000 Euro jährlich belasten. Es werde Einsparungen geben und gleichzeitig ein Plus an Schlüsselzuweisungen. Hangert rechnet für die VG mit Mehrkosten von 60 000 bis 80 000 Euro jährlich.

Ungerechtigkeiten bei der Finanzierung befürchtet



Der VG-Rat hat sich vor einiger Zeit dafür ausgesprochen, die Trägerschaft der Realschule plus zu übernehmen. Maria Bölinger (SPD) schlug allerdings in Gornhausen vor, dass der Kreis Träger werden sollte. Das habe nichts mit den Inhalten zu tun, sagte sie. Bölinger befürchtet Ungerechtigkeiten bei der Finanzierung der Bernkastel-Kueser Schulen.

Die anderen Fraktionen beharren auf der Trägerschaft. Es sei wichtig über die Geschicke einer solchen Schule bestimmen zu können, hieß es. Der Kreis, so Dirk Richter (FDP), zahle auch nur, wo es zum Abitur führende Sekundarstufen gebe.

Der Kreis hat angeboten, sich bis Ende des Schuljahres 2012/13 mit 50 Prozent an den Kosten für die Realschulen plus zu beteiligen. Dagegen hat die Aufsichts- und Dienstleistungs-Direktion (ADD) Bedenken angemeldet. Möglich sei eine Beteiligung nur, wenn ein "besonderer Fall" vorliege. Einen solchen könnte es in Neumagen-Dhron geben. Denn die neue Realschule plus werde von vielen Schülern aus benachbarten Verbandsgemeinden besucht. Eine Entscheidung steht allerdings noch aus.Extra Realschule plus: Eines der zentralen Themen der neuen Schulstruktur im Land ist das Projekt "Keiner ohne Abschluss". Es soll eine Realschule mit Hauptschul-Bildungsgang geben, der zur mittleren Reife führen kann. Die Landesregierung verspricht sich davon neben dem längeren gemeinsamen Lernen insbesondere für Hauptschüler neue Perspektiven. (mr)

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