Wittlich-Land im Aufwärts-Trend

WITTLICH. "Es ist mir wirklich eine Freude, Ihnen diesen Haushalt vorzustellen", sagte Christoph Holkenbrink, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Wittlich-Land. Kein Wunder: Die Schulden der VG können um 37 000 Euro gesenkt werden, neue Kredite sind zur Finanzierung des umfangreichen Investitionsprogramms nicht nötig und zur Freude der Gemeinden sinkt die VG-Umlage.

Der wirtschaftliche Aufschwung ist auch in der Verbandsgemeinde (VG) Wittlich-Land spürbar: Die Arbeitslosigkeit im Bereich der Wittlicher Geschäftsstelle der Bundesagentur für Arbeit sank von 5,8 Prozent (Januar 2006) auf 5,3 Prozent im ersten Monat diesen Jahres. Weiteres Indiz: Die Ortsgemeinden nehmen im Vergleich zum Vorjahr 27 Prozent mehr an Gewerbesteuern ein, die Lohn- und Einkommenssteuer stieg um neun Prozent, und nicht zuletzt bekommen die Ortsgemeinden fast 50 Prozent mehr Schlüsselzuweisungen vom Land, was ihre wirtschaftliche Lage ebenfalls verbessert. "Nun gilt es, diese Aufkommensverbesserung in fairer Weise zwischen Verbandsgemeinde und Ortsgemeinden zu verteilen, so wie in den zurück liegenden Jahren, als die Verbandsgemeinde unabweisbaren zusätzlichen Finanzbedarf hatte", sagte Christoph Holkenbrink in seiner Haushaltsrede. Investitionen ohne neue Kredite

Dabei legt der VG-Chef Wert darauf, dass einerseits der VG so viel Geld bleibt, dass sie investieren kann, ohne neue Kredite aufnehmen zu müssen und andererseits auch die Ortsgemeinden durch eine Senkung der VG-Umlage größere finanzielle Spielräume bekommen. Dieses Ziel wird mit dem Haushaltsplan 2007 erreicht, den die Ratsmitglieder in ihrer Sitzung am Dienstagabend dann auch einstimmig beschlossen. Die VG-Umlage wird um 1,5 Prozent auf 35 Prozent reduziert, womit den Ortsgemeinden in Wittlich-Land zusammen rund 195 000 Euro mehr bleiben als beim alten Umlagesatz. Holkenbrink hob hervor, dass keine weitere VG im Kreis Bernkastel-Wittlich einen solch niedrigen Umlagesatz hat. Da die Selbstfinanzierungskraft der VG maßgeblich durch die Höhe des Umlage-Aufkommens bestimmt wird, rechnet Holkenbrink allerdings damit, dass in den folgenden Jahren keine weitere Absenkung der VG-Umlage möglich sein wird. Sonst könnte die VG den nötigen Erhaltungs- und Energiespar-Investitionen nicht mehr nachkommen. Die Sprecher der einzelnen Fraktionen hoben in ihren Haushaltsreden alle auch entsprechend die Senkung der VG-Umlage positiv hervor. Marianne Kranz, stellvertretende Fraktionssprecherin der CDU, sagte: "Wir bleiben unserem Motto treu: Wir lassen das Geld dort, wo man am besten weiß, wie man es verwenden soll." Zudem hob sie hervor, dass die Gebäude der VG gut gerüstet seien, wenn 2008 der Energiepass eingeführt wird, und dass trotz der vielfältigen Investitionen die Schulden gesenkt werden können. Auch SPD-Fraktionsvorsitzende Angelika Brost verwies mit Stolz auf die niedrige Pro-Kopf-Verschuldung in der VG und betonte, dass ihre Fraktion die Investitionen im Schulbereich sehr begrüße. Auch die Förderung des sanften Tourismus' (siehe Extra) und die Einrichtung einer Bläserklasse an der Regionalen Schule Salmtal fand bei allen Fraktionssprechern großen Anklang. Ulrich Müller, Fraktionssprecher der FWG hob hervor, dass der Haushaltsplan den Anforderungen an die Freiwilligen Feuerwehren gerecht werde und diese angemessen unterstütze. Und Rita Wagner, FDP-Fraktionsvorsitzende, brachte es auf den Punkt: "Wir können bei diesem Investitionsschub wirklich sagen: Wir tun was."

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort