Wo bleibt das Tor?

BERNKASTEL-KUES. Im März wurde der Hügel im Zeltinger Kreisel abgetragen. Doch seither hat sich an dem Verkehrsknotenpunkt nichts mehr getan.

"Fürchterlich, grauenhaft, traurig." So lauteten einige Reaktionen, die in den vergangenen Tagen und Wochen beim Trierischen Volksfreund eintrafen. Geäußert haben sie Kommunalpolitiker, Touristiker und Kulturschaffende sowie ganz normale Bürger. Das Objekt der Trauer ist der Zeltinger Kreisel. Dabei soll doch alles gut werden. Im März hatten Arbeiter den meterhohen Hügel abgetragen (der TV berichtete). Auch die Pläne für eine Neugestaltung lagen auf dem Tisch. Der Kreisel soll ein "Tor zur Mosel" werden, hieß es. Eine Landschaftspflegerin sollte alles in die Hand nehmen. Doch monatelang tat sich nichts. Halt, das stimmt nicht ganz. Das Unkraut wuchs und wuchs. Besonders dieser Umstand rief die Reaktionen hervor - und gleichzeitig die Befürchtung, dass der Kreisel sich doch wieder selbst überlassen bleibt. Das äußere Erscheinungsbild hat sich mittlerweile geändert. Das Unkraut ist weg, der Kreisel präsentiert sich nun wieder so wie im Frühjahr.Wittenkämper: "Arbeiten sind vergeben"

Und auch sonst soll wieder Bewegung in die Geschichte kommen - denn es soll ja schließlich keine unendliche Geschichte werden. "Die Arbeiten sind vergeben", sagt Klaus Wittenkämper, stellvertretender Leiter des Landesbetriebs Straßen und Verkehr in Trier. Auch Wittenkämper hat sich in den vergangenen Wochen mehrfach im Vorbeifahren über den Zustand des Kreisels geärgert. "Es sah fürchterlich aus", sagt er. "Es muss etwas passieren." Die für das Frühjahr geplanten Umgestaltungs- und Bepflanzungsarbeiten hätten sich aber "leider" verzögert. Seine Behörde sei mit so viel Arbeit belastet gewesen, dass der "Kreisel etwas zur Seite geschoben" worden sei, gibt er zu. Zwar lägen auch noch nicht alle Unterschriften der Vertragspartner vor, doch könne diese Arbeit parallel laufen. Vertragspartner sind die Stadt Bernkastel-Kues und die Gemeinde Zeltingen-Rachtig. Nach Auskunft von Gudrun van Brandwijk (Bauamt der Verbandsgemeinde) fehlt noch die Unterschrift des neuen Ortsbürgermeisters von Zeltingen-Rachtig. Die beiden Kommunen sollen nach einer gewissen Anlaufzeit die Pflege des Kreisels übernehmen. Der Kreisel liegt auf dem Gelände der Stadt, ist der Gemeinde Zeltingen-Rachtig aber räumlich näher. "Das Gerüst, dass das Eingangstor zur Mosel symbolisieren soll, wird in etwa 14 Tagen stehen", verspricht Klaus Wittenkämper schnelle Besserung. Die entsprechenden Pflanzungen, mit denen Mosellauf und Weinberge angedeutet werden, sollen im Herbst erfolgen. Die Kosten für die Neugestaltung des Bauwerks belaufen sich auf circa 20 000 Euro. Sie werden, so Wittenkämper, von Bund und Land getragen.

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