Wo die Jachten sachte dümpeln

Als Anfang der 60er Jahre des vorigen Jahrhunderts die Mosel kanalisiert wurde, entstand auch der Traben-Trarbacher Schutzhafen beim Flusskilometer 104 vor der Enkircher Schleuse. Hier überwintern jetzt Fahrgastschiffe, Schiffsanleger, Privatjachten und die Fähren von Enkirch und Pünderich.

 Morgenstimmung: Im Traben-Trarbacher Schutzhafen liegen Fahrgastschiffe, Schiffsanleger, Jachten und Fähren vor Anker. TV-Foto: Gerda Knorrn-Belitz

Morgenstimmung: Im Traben-Trarbacher Schutzhafen liegen Fahrgastschiffe, Schiffsanleger, Jachten und Fähren vor Anker. TV-Foto: Gerda Knorrn-Belitz

Traben-Trarbach. "Der Hafen ist rund 300 Meter lang und etwa 70 bis 80 Meter breit", weiß Wasserbaumeister Heinz Ferdinand. Er arbeitet im Außenbezirk Bullay des Wasser- und Schifffahrtsamtes Trier und ist zuständig für den 40 Kilometer langen Moselabschnitt von Bremm bis Kinheim. Die Überwachung der Fahrrinnen und ihre Betonnung, der Rückschnitt der Ufergehölze und die Unterhaltung der Schleusen- und Wehranlagen gehören unter anderem zu seinen Aufgaben.

Friedliche Stille liegt an jenem Wintermorgen über dem Hafen, in dem Schiffe der weißen Flotte aneinandergekuschelt liegen und Jachten sachte vor sich hindümpeln. Die Gebühren der Winterliegezeit richten sich nach Quadratmetern; wer 50 beansprucht, zahlt im Monat fünf Euro ans Wasser- und Schifffahrtsamt. "Ein gewisser Teil des Hafens muss aber freibleiben, damit Frachtschiffe bei Hochwasser oder Eisgang hier liegen können", sagt Heinz Ferdinand.

Von April bis Oktober haben auch die Boote der Segelabteilung des Ruderclubs Traben-Trarbach hier ihr Revier; im sicheren Schutzhafen, ohne Strömung und Störung durch den Schiffsverkehr, erlernen Jugendliche das Segeln.

So idyllisch die Lage mit dem sich nach Enkirch öffnenden Blick ist, für die Männer des Wasser- und Schifffahrtsamtes gibt es auch immer Arbeit rund um den Hafen. "Wir müssen die Treppen sauberhalten und beschäftigen Kolonnen, die die Böschungen und das Gestrüpp niedrighalten", sagt der Wasserbaumeister.

Auch Ablagerungen in der Einfahrtsstraße müssen von Zeit zu Zeit ausgebaggert werden. "Das ist eine teure Sache", weiß Heinz Ferdinand. Bei Hochwasser entstehe eine Gegenströmung, und im Hafen setze sich dabei dann der Schlamm ab.

Zu früher Morgenstunde ist ein Schwarm von Kormoranen damit beschäftigt, der Fische im 4,20 Meter tiefen Hafenbecken habhaft zu werden. "Ich habe hier schon mehrmals Eisvögel beobachtet", erzählt der Traben-Trarbacher Eckhard Seitz, der regelmäßig mit Cockerhündin Paula am Hafen spazieren geht. "Das ist ein Zeichen dafür, dass die Wasserqualität in Ordnung ist", freut er sich.

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