Wohl temperierte Kirche und wohl temperierte Musik: "Es war ein Genuss", sagte Magdalena van Boxem, als sie nach dem Konzert Dirigent Horst Müller spontan gratulierte. Sie blieb nicht die Einzige, die ihre Freude ausdrückte. Müller hatte es verstanden, seine Eisenschmittner Blaskapelle auf das Jubiläums- und Weihnachtskonzert gut einzustimmen.Zuhörer schwenken Wunderkerzen

Im anheimelnden Ambiente der Dorfkirche und ihrer guten Akustik waren die Eisenschmittner begeistert von ihrem Musikverein. Stehender Applaus am Konzert-Ende und ein Wunderkerzen schwenkendes Publikum bei der Zugabe belohnten die Interpreten. Bereits der Fußweg zur Kirche an weihnachtlich beleuchteten Häusern vorbei - besonders in den verschachtelten Gassen an der Kirche - hatte auf das Konzert eingestimmt. Moderatorin Tanja Schilz fand die richtigen Worte: "Schließen Sie die Augen und genießen Sie Impressionen aus Salzburg." Gedämpfte Trompetenklänge, einfühlsame Tenorhörner, saubere Holzbläserinnen, zurückhaltende und dennoch prägende Schlagwerker sowie tonsichere und bestens aufgelegte Tuben setzten diese Worte in die Tat um. Dirigent Müller hatte für den ersten Teil des Jubiläumskonzerts zum 80-jährigen Vereinsbestehen neben den "Salzburg Impressions" von Dizzy Stratford (Trompetensolo: Patrick Braun) bewusst auch Werke ausgewählt, deren Klang nicht in eine Kirche zu passen scheinen. Aber selbst der eher zackige Colonel Bogey-Marsch wurde gefühlvoll vorgetragen. Die Reise um die Welt ging weiter mit dem Queens-Park-Medley (Trompetensolo: Jan Reuter), "Leningrad" von Billy Joel, "Colors of the Wind" von Alan Menken (Saxophone: Kerstin Kremer, Manuela Wagner), "Go West" (Die glorreichen Sieben) und "King's Glory" von Harm Evers. Es folgten Weihnachts-Songs. Vorsitzender Artur Engler dankte für Aufmerksamkeit und Applaus. Später trafen sich die Eisenschmittner und ihre Gäste beim abendlichen Glühwein am Kirchplatz.