MehrereNärrinnen im Hexenkostüm tanzten gut gelaunt und verkürzten soden tausenden Neugierigen die Wartezeit, bis nach rund 90 Minutendie ersten erleuchteten Wagen in der Ortsmitte eintrafen. Begrüßtwurden sie mit dem Schlachtruf "Hei Erz - Lo Erz". "Anton ausTirol" machte Stimmung auf der Musikbühne und das närrische Volksang und schunkelte mit. Mitten in die ausgelassene Stimmung fuhrdann der bombastische Lindwurm hinein, angeführt vom gelbenTrinkmobil, in dem die Aktiven Glühwein für das Volk gebunkerthatten. Es folgten 30 Motiv-Wagen und Fußgruppen. Immer wiederblieb der nicht enden wollende Zug stehen. Die Zuschauermengenwaren so hautnah am Geschehen wie selten sonst wo, und dieSicherungskräfte hatten alle Hände voll zu tun, das Volk "nichtunter die Räder" kommen zu lassen. Mäßig aber stetig regnete esauf das bunte, hell erleuchtete Treiben in Ürzig, was die Launedes närrischen Volkes aber keineswegs trübte. "Hei Erz"erschallte es ohne Unterlass. Zu den herausragenden Motivwagen, die durch ihre Farbenpracht auffielen, gehörten die in wechselnden Farbtönen leuchtende Geisterburg des Sportvereins und die Luxusjacht des Ürziger Tennisclubs. Aufsehen erregte auch das riesige Piratenschiff aus Neumagen-Dhron. Eine Stromleitung hinderte die Piraten zunächst am Weiterfahren. In weiser Voraussicht war das Riesensegel der Seeräuber so konzipiert, dass es in der Mitte "gekappt" werden konnte, so dass der Zug sich wieder in Gang setzen konnte.

Natürlich waren es nicht nur Ürziger, die am Mammut-Unternehmen "FastNACHT-umzug" teilnahmen. Aus Traben-Trarbach, Bausendorf, Wehlen und Kinderbeuren beteiligten sich begeisterte Karnevalisten. "Keine Frage", so Karl-Heinz Beuer aus Bernkastel-Kues, "die Ürzecha waren Vorreiter in der Region und haben im Laufe der Jahre ganz schön was auf die Beine gestellt."