Wunsch nach Einheit der Christen

TRITTENHEIM. (mbl) In der Pfarrkirche St. Clemens feierte Pater Fredegand Köhling mit einer Festmesse sein 40-jähriges Priesterjubiläum, anschließend gab es Sekt und Erbsensuppe im Pfarrheim.

 Pater Fredegand hat Freude an seiner Aufgabe. Der "vikarius cooperator" ist für Trittenheim, Neumagen-Dhron und Papiermühle zuständig.Foto: Marita Blahak

Pater Fredegand hat Freude an seiner Aufgabe. Der "vikarius cooperator" ist für Trittenheim, Neumagen-Dhron und Papiermühle zuständig.Foto: Marita Blahak

Geboren wurde er als Zwilling am 5. August 1936 in Köln-Lindental. Aufgewachsen ist er in Werne/ Lippe und in Bocholt besuchte er das St.Georg-Gymnasium, berichtete der Geistliche im TV -Gespräch über seinen Werdegang, seine Aufgaben und Wünsche. "Doch das dortige Internat hat bei mir keinen guten Eindruck hinterlassen", so Pater Fredegand. Dort herrschte eine radikale Abkehr von der Welt, man war völlig abgeschottet, "und Mädchen anschauen war absolut verboten".Prietser wollte er schon mit sieben Jahren werden

Im Jahre 1957 trat er in den Orden der "Minderen Brüder Kapuziner" ein, den ersten Orden der insgesamt drei von Franz von Assisi gegründeten Orden der Franziskaner. Mit dem Namen Fredegand, den man ihm gab, kann er sich identifizieren, denn er verstehe sich bis heute als "Friedenskämpfer". Nach dem Studium der Theologie in Münster wurde Fredegand 1963 zum Priester geweiht. Priester wollte er übrigens schon seit seinem siebten Lebensjahr werden. "Meine Großmutter und Mutter waren immer große Vorbilder für mich und außerdem hat mich die alte Liturgie sehr fasziniert", verrät der 66-Jährige, dass er damals fast jeden Tag zur Messe ging. Er war tätig im Pfarr- und Berufsschuldienst in Kleve, als Gymnasiallehrer in den Fächern Religion, Latein, Pädagogik und Erdkunde, bildete Referendare aus, half in zahlreichen Pfarreien, hielt Vorträge für Frauen, Ordensschwestern, Krankenpfleger und Ärzte und war als Zentralpräses der Kolpingfamilie Bocholt tätig. "Eine Fülle von Aufgaben, die mir große Freude gemacht haben", berichtet der Kapuzinerpater. Aufgrund eines Schlaganfalls wurde er aber 1994 frühpensioniert und ist seitdem als "vikarius cooperator" in Trittenheim, Neumagen-Dhron und Papiermühle tätig. Die Krankheit und ihre Folgen sind gut überstanden und Pater Fredegand ist wieder unermüdlich für den Glauben unterwegs. Zu seinen schönsten Erlebnissen gehören freundschaftliche Kontakte zu den unterschiedlichsten Menschen - auch solche, die sich von Christus abgewandt haben. Den Schwerpunkt seines Tuns sieht er auch in der sozialen Arbeit, der Hilfe für Arme und der gelebten Ökumene. Er selbst sagt von sich, dass er ein kritischer Mensch sei - auch was die Theologie betrifft. "Ich schätze einen Theologen wie Hans Küng sehr", unterstreicht er. Die Situation im Orden sei indes besorgniserregend Die Zahl der Mitbrüder sei von 1957 an, als er in den Orden eintrat, bis heute von 328 auf 120 zurückgegangen und die Zahl der Klöster sei von 28 auf 10 geschrumpft. Und dann hat der Pater noch einen Traum, der vielleicht einmal in Erfüllung geht: "Ich wünsche mir die Einheit aller Christen", sagt er und dafür will Fredegand kämpfen.

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