"Zauberformel" gegen die Arthrose

TRABEN-TRARBACH. (GKB) Arthrose ist die häufigste Gelenkerkrankung, auch in Traben-Trarbach sind viele Menschen betroffen – oftmals als Folge langer, schwerer körperlicher Arbeit im Weinberg. Der VdK Ortsverein Traben-Trarbach/Wolf und der Awo-Ortsverein luden zu einem Vortrag über dieses Thema Dr. Martin Quarz ein, Leitender Arzt der Klinik Bernkastel-Kues, Reha-Zentrum.

 Laufen und Schwimmen im Wasser, wie hier in der Moseltherme in Traben-Trarbach, sind das ideale Mittel, um der schmerzhaften Gelenkerkrankung vorzubeugen. Foto: TV-Archiv/Petra Geisbüsch

Laufen und Schwimmen im Wasser, wie hier in der Moseltherme in Traben-Trarbach, sind das ideale Mittel, um der schmerzhaften Gelenkerkrankung vorzubeugen. Foto: TV-Archiv/Petra Geisbüsch

Fast 40 Interessierte hatten sich im Awo Haus eingefunden und ließen sich umfassend aufklären. "Je älter wir werden, desto wahrscheinlicher ist es, dass wir Arthrose bekommen", lautete die zunächst entmutigend klingende Aussage des Arztes. Körperliche Überlastung, Fehlstellungen, Verletzungen und Übergewicht seien weitere Risikofaktoren. Doch gefährdet sei auch, wer nur hinter dem Schreibtisch sitzt. Lasttragende Gelenke seien am häufigsten betroffen, und wenn der Knorpel erst einmal zerstört und damit unwiederbringlich verloren sei, liefen die Patienten "auf den Felgen", was äußerst schmerzhaft sei. Heilbar sei die Krankheit nicht. "Einmal begonnen, schreitet sie weiter fort", sagte der Arzt, wobei nicht bekannt sei, wie schnell dies geschehe. Er sagte: "Eine Arthrose muss nicht zwangsläufig dazu führen, dass es rapide schlechter wird". Es gebe Therapie-Möglichkeiten und eine Zauberformel, wie sich der Arthrose vorbeugen lässt: bewegen ohne zu belasten. Mit Blick auf die Moseltherme merkte Quarz schmunzelnd an, dass die Bernkasteler neidisch seien und sich Traben-Trarbach eindeutig im Vorteil befinde. Als "hervorragende Methode" bezeichnete der Referent das Laufen im Wasser. Schwimmen, Spazieren gehen, Wandern, moderate Gartenarbeit, es gibt viele Möglichkeiten der belastungsarmen Bewegung, die dem Körper und dem Knorpel gut tun. Letzterer habe, so Martin Quarz, keine eigene Blutversorgung und werde von der Gelenkflüssigkeit ernährt. Als gesellschaftliches Problem bezeichnete er den Bewegungsmangel, der heute schon die Jüngsten betrifft. "Die Kinder gehen nicht mehr zu Fuß zur Schule, sondern werden gefahren." Empfehlenswert sei ein 30-minütiges Ausdauertraining drei- bis viermal pro Woche. Gefährlich sei auch das Übergewicht. Wer zu viele Pfunde auf die Waage bringt, belaste damit seine Gelenke und fördert den Ausbruch der Arthrose. Umfangreich sind die Therapiemöglichkeiten, um das Leiden erträglicher zu machen. Kälte, Wärme, Strombehandlungen, Sporttherapie, Krankengymnastik, Salben, Medikamente, die die Gelenkschmierung verbessern und Schmerzmittel kommen zum Einsatz. Im fortgeschrittenen Stadium bleibe oft nur, das Gelenk gegen eine Prothese auszutauschen. Künstliche Hüft- und Kniegelenke seien bei 85 Prozent aller Patienten nach 15 Jahren noch funktionstüchtig. Wenn es keine Risiken außer des hohen Alters gebe, würde er sich noch mit 95 Jahren, so Quarz, ein Gelenk austauschen lassen, das ihn ärgere.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort