Zechpreller und Kartoffelkanone

BERNKASTEL-KUES. (red) Die Polizeiinspektion Bernkastel-Kues kann von einer ruhigen Silvesternacht berichten. Die Zahl der Einsätze ist mit der einer Nacht an einem "normalen" Wochenende vergleichbar.

In einer Discothek kam es zu einer Körperverletzung und in Noviand warf man einen Böller in einen Briefkasten. Gegen Morgen gingen in Bernkastel dann so starke Regengüsse nieder, dass die Kanaldeckel diese nicht mehr fassten, nach Räumung der Einflüsse von Laub floss das Wasser wieder ab. Am Morgen wurde noch gemeldet, dass auf der K 58 bei Noviand ein Baum vom Wind umgeworfen worden sei und auf der Fahrbahn liege. Die Feuerwehr Maring-Noviand beseitigte ihn. Trotz starker Stürme kam es zu keinen weiteren Verkehrsbehinderungen.Hotelschlüssel mitgenommen

Bereits am Freitag war an der Mosel mal wieder ein Zechpreller unterwegs. Er mietete sich in Trier am Donnerstag und in Bernkastel-Kues am Freitag in zwei Gaststätten ein und verließ diese, ohne die Logis- und Zechkosten zu bezahlen; er steht auch im Verdacht, in einem Hotel in ein Zimmer eingedrungen und dort eine Digitalkamera entwendet zu haben. In allen Fällen nahm der Mann auch die Hotelschlüssel mit. Bei der Person handelt es sich um einen schwedischen Staatsangehörigen, 40 bis 50 Jahre alt, lichtes, helles Haar ungefähr 1,80 Meter groß, vermutlich Oberlippenbart, gerötetes, "durchfurchtes" Gesicht, eventuell von Akne befallen, er soll "muffig" riechen. Ob der Mann mit einem Fahrzeug unterwegs ist, kann nicht gesagt werden. Der Mann spricht Englisch und gebrochen Deutsch. Es ist davon auszugehen, dass der Mann noch an der Mosel oder der näheren Umgebung unterwegs ist. Hinweise erbittet die Polizeiinspektion Bernkastel-Kues unter Telefon 06531/95270. Am Samstag fuhr eine Streife der Bernkasteler Polizei durch die Robert-Schuman-Straße in Kröv in Richtung Traben-Trarbach und wurde auf eine Gruppe Jugendlicher aufmerksam, als einer versuchte, ein graues Kunststoffrohr hinter dem Rücken zu verstecken. Als die Beamten den 17-jährigen Mann überprüften, stellten sie fest, dass der junge Mann eine so genannte Kartoffelkanone mit sich führte. Unter Kartoffelkanone versteht man eine Konstruktion aus miteinander verbundenen Kunststoffrohren (zum Teil abgewinkelt), einem Schraubdeckel, der das Rohr nach hinten verschließt und einer Brennkammer. Das Rohr wird zum Beispiel mit Kartoffeln geladen, in die Brennkammer wird ein Treibgas, zum Beispiel Haarspray, eingesprüht und dann entzündet. Diese Kanone stellt eine Schusswaffe im Sinne des Waffengesetzes dar, deren Herstellung nicht genehmigt ist und zu deren Transport man natürlich eines Waffenscheines bedarf; solche Papiere besaß der junge Mann nicht, gegen ihn wird wegen Verstoßes gegen das Waffengesetz ermittelt. Diese Kanonen sind nicht nur für den gefährlich, der von einem Geschoss getroffen wird, sondern auch für den, der das Treibgas mit einem Feuerzeug zündet. Hierbei sei es schon zu schwersten Verletzungen gekommen. Die Polizei kann vor der Herstellung und dem Gebrauch solcher Kanonen nur warnen.

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