Zehn Kinder im neuen Zuhause

GRAACH. (urs) Seit Juni ist die Eltern-Kind-Initiative "Willi Wackelzahn" mit derzeit zehn Kindern in Graach zu Hause. Ausschlaggebend für den neuen Standort war vor allem das weitläufige Außengelände.

 Der von den Kindern mit angelegte Teich ist einer der Vorteile, die die Eltern-Kind-Initiative "Willi Wackelzahn" in ihrem neuen Domizil in Graach hat.Foto: Ursula Schmieder

Der von den Kindern mit angelegte Teich ist einer der Vorteile, die die Eltern-Kind-Initiative "Willi Wackelzahn" in ihrem neuen Domizil in Graach hat.Foto: Ursula Schmieder

210 Quadratmeter reine Nutzfläche, dazu Lagerraum und ein Außenlände, das kostenlos zur Verfügung gestellt wird. Platzverhältnisse, die für die derzeit gerade mal zehn Kinder, die die Eltern-Kind-Initiative "Willi Wackelzahn" betreut, geradezu traumhaft sind. Vor allem im Vergleich zu den 70 Quadratmeter Nutzfläche im vorherigen Domizil im Turm der Grundschule Bernkastel-Kues. Dort war wegen der Einführung der Ganztagsschule Eigenbedarf angemeldet worden. Außerdem war dem Verein die Betriebserlaubnis nicht mehr verlängert worden, einerseits wegen der engen Räume, andererseits wegen erneuerungsbedürftiger Toilettenanlagen. Daher hatte "Willi Wackelzahn" sich nach einer neuen Bleibe umschauen müssen. "Wir haben zwei Jahre intensiv gesucht", erzählt die Vereinsvorsitzende Martina Fuhr. Fündig wurden sie schließlich in Graach - in unmittelbarer Nachbarschaft des durch einen Brand zerstörten Paulyhofs. Einer der Hauptbeweggründe für den Umzug vor die Tore der Stadt: "Weil wir Eigengelände haben, das wir selbst bewirtschaften können", erläutert Fuhr. Denn abgesehen vom Spielgelände, haben die Kinder dort sogar einen eigenen Garten. Und seit neuestem auch einen Gartenteich, den sie mit angelegt haben. Derzeit sind sie dort mit Unkrautzupfen beschäftigt, bis sie endlich den Rasen einsäen können. Seit Juni sind sie in ihrem neuen Domizil, das laut Fuhr als Hort und Familienzentrum einmal "Kids-Point" heißen soll. 30 000 bis 40 000 Euro hat der Vermieter in die Modernisierung der vier Zimmer plus Büro, Küche, Bad und vier Toiletten investiert. "Alle Böden sind so gemacht, dass es den Erfordernissen der Initiative entspricht", erläutert Manfred Stein. Ganz gleich, ob dies nun Fliesen, Korkböden oder ein modernisiertes Bad waren. Der Verein hat sich an den Kosten mit etwa 15 000 Euro beteiligt. Die Gesamt-Investition von "Willi Wackelzahn" liegt bei zirka 20 000 Euro. "Wir mussten ja ein Auto kaufen", erklärt Fuhr dazu. Hinzu kamen Ausgaben für Inventar oder eine Umzäunung des Geländes. Und alles sei bezahlt, ist der Kinderpflegerin wichtig. Statt der zuvor 15, nehmen derzeit zehn Kinder im Alter von sechs bis 14 Jahren die Betreuung in Anspruch. Diese besteht aus einem Hort in Verbindung mit Erziehungshilfe, einer Nachmittagsbetreuung für Schüler. Zwei Kinderpflegerinnen und eine Erzieherin teilen sich in die Aufgaben - unterstützt von einer Psychologin. Nicht mehr wahrgenommen wird die Funktion einer Krippe, der Kleinkindbetreuung. Laut Fuhr müsste "Willi Wackelzahn" dafür 100 Prozent der Sachkosten und zehn Prozent der Personalkosten selbst tragen. "Diese Kosten kann der Verein nicht aufbringen", stellt die Vorsitzende fest. Die Verbandsgemeinde Bernkastel-Kues unterstütze zwar ideell, hätte aber finanziell keine Möglichkeiten.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort