Zeitung für die Region

BERNKASTEL-KUES. (cb) Zeitung ist vielschichtig und nicht nur das, was Tag für Tag zu lesen ist. Auch Leser, die den TV seit Jahrzehnten beziehen, erfahren Neues, wenn sie einmal hinter die Fassade schauen.

"Wir werden von morgens bis abends von Funk, Fernsehen und Zeitungen berieselt. Nicht alles ist nachvollziehbar. Das meiste ist auch nicht neutral und sachgerecht." So eröffnete Siegfried Harzen, Vorsitzender des Gemeindeverbands Bernkastel-Kues der Seniorenunion, eine besondere Mitgliederversammlung. Adressat dieser Worte war Damian Schwickerath, stellvertretender Chefredakteur des Trierischen Volksfreund s. Der Zeitungsmann sprach auf Einladung der Seniorenunion über die Medien im Allgemeinen und den TV im Besonderen. "Wonach richtet sich die Republik?", fragte Schwickerath. Eindeutige Antworten gebe es nicht. Berieselt werde die Gesellschaft aber von Talk- und Gerichtsshows, von Sendungen wie "Gute Zeiten - schlechte Zeiten", "Big Brother" und der "Holt mich hier raus"-Dschungelshow.Viele Wünsche der Leserschaft

"Ob wir es wollen oder nicht. Das sind Stars, und die Leute wollen darüber auch etwas in der Zeitung lesen", erläuterte Schwickerath den Zusammenhang mit dem geschriebenen Wort. Auch der TV sehe sich mit vielen Wünschen, Forderungen und Meinungen konfrontiert, wie das Blatt aussehen solle. "Die Leser lesen auch nicht das, was wir wollen, sondern suchen es sich selbst aus." Bei einem durchschnittlichen Zeitungskonsum von 34 Minuten pro Tag bleibe eine Selektion nicht aus. "Der TV ist die Tageszeitung der Region und für die Region", sagte Schwickerath. Er zeige Hintergründe auf, erkläre Veränderungsprozesse und sei Sprachrohr für die Leser. Witziges und Unterhaltsames gehöre aber auch in die Zeitung. Wichtige Standbeine: "Wir haben Sachkompetenz vor Ort, wollen bewegen und verändern." Dies geschehe zum Beispiel mit Schwerpunkten wie "familie&volksfreund", "Der TV bringt's voran" und beispielhaften Aktionen wie "Dasein", "Villa Kunterbunt" und dem "KLASSE!"-Projekt. Eine Zeitung müsse unangenehme Wahrheiten aussprechen, aber manchmal auch mehr Geduld aufbringen. "Wir neigen hin und wieder zu plakativen Überschriften, müssen ein Stück gelassener werden." Der TV sei auch bestrebt, Interessen der Jugend zu berücksichtigen und neue Leserschichten zu erschließen. Für die Mitglieder der Seniorenunion, die auch noch die eine oder andere Frage stellten, war Vieles aus der Zeitungslandschaft neu. "So haben wir uns das nicht vorgestellt", sagte Siegfried Harzen.

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