Cochem-Zell. (pi) Realschule und Hauptschule in Zell werden aufgelöst, an ihre Stelle kommt zum Schuljahr 2008/09 die Integrierte Gesamtschule (IGS). Nach erfolgreichen Gesprächen mit den Schulaufsichtsbehörden und einer Elternbefragung haben jetzt die Schulträgerausschüsse von Kreis und Verbandsgemeinde grünes Licht für die Integrierte Gesamtschule gegeben.Beide Ausschüsse sehen in der IGS "eine sinnvolle Weiterentwicklung des Schulstandortes Zell", zumal auf diese Weise - ausreichende Schülerzahlen vorausgesetzt - eine gymnasiale Oberstufe angeboten werden kann. In der Diskussion über dieses Thema äußerte sich lediglich der Schulleiter der Regionalen Schule Blankenrath, Elmar Huwer, etwas besorgt. Er befürchtet künftig eine zu starke Konkurrenz durch eine IGS in Zell.Bürgermeister Karl Heinz Simon teilt diese Bedenken nicht: "Weil die IGS höchstens vierzügig sein darf, bleibt noch ausreichendes Schülerpotenzial für die Regionale Schule Blankenrath." Wie sich die Situation in den klassischen Hauptschulen weiter verschärft, zeigen die Anmeldezahlen für das kommende Schuljahr. In Zell werden nur 18 Jungen und Mädchen das fünfte Schuljahr der Hauptschule besuchen. Die Schülerzahl wird insgesamt von 176 auf 145 sinken.Wie drastisch sich die Situation verändert hat, zeigt der Vergleich: Anfang der 80er-Jahre besuchten noch mehr als 500 Schüler die Zeller Hauptschule. Nicht nur aus Sicht von Rektor Heinz-Jürgen Leusch war deshalb dringender Handlungsbedarf geboten. "Wir konnten unserem eigenen Anspruch nicht mehr gerecht werden", sagt er, "denn den Hauptschulen fehlt die gesellschaftliche Akzeptanz".Noch relativ konstante Schülerzahlen meldet die Klosterberg-Hauptschule in Cochem. Mit 40 neuen Fünftklässlern zum Schuljahr 2007/08 wird die Gesamt-Schülerzahl bei etwa 260 bleiben. Ganz anders stellt sich die Situation in Ediger-Eller dar: Nur drei Anmeldungen gibt es für das kommende Schuljahr. Rektorin Hildegard Reichertz beziffert die Gesamtschülerzahl an ihrer Hauptschule vorsichtig mit "um die 40". Das reicht noch nicht einmal für eine Einzügigkeit. Schon seit längerem werden Fünft- und Sechstklässler kombiniert unterrichtet. Zur Zukunft ihrer Hauptschule wollte sich Reichertz nicht äußern: "Das sagen unsere Zahlen aus."