Zell will auch keine LKW

TRABEN-TRARBACH/ZELL. (hu) Die Absicht der Stadt Traben-Trarbach, den Schwerlastverkehr sowohl aus Richtung Koblenz als auch aus Richtung Trier über die B 421 (Zeller Berg) umzulenken und von dort über die B 53 nach Traben-Trarbach zu führen, ruft die Kommunalpolitiker des Zeller Landes auf den Plan.

Mit Unverständnis reagierte Zells Verbandsbürgermeister Karl Heinz Simon auf das Vorhaben der Doppelstädter. "Eine solche Verkehrsregelung widerspricht deutlich den Interessen der Verbandsgemeinde Zell und ihrer Bevölkerung. Verkehrsprobleme einer Kommune dürfen nicht einfach zu Lasten einer Nachbargemeinde gelöst werden", ereiferte sich der Bürgermeister. Auslöser der heftigen Reaktion sind Bemühungen der Stadt Traben-Trarbach, den Schwerlastverkehr aus und in Richtung Hunsrück aus der Stadt herauszuhalten. Zu diesem Vorhaben hat der Hauptausschuss der Verbandsgemeinde Zell in seiner jüngsten Sitzung eine Resolution verabschiedet und sich gegen solche Planungen mit allem Nachdruck verwahrt.Zeller Berg schon sehr stark belastet

Von Zeller Seite wird argumentiert, dass es sich bei der B 421 im Bereich des Zeller Berges um eine über sechs Kilometer lange Gefällstrecke handelt, die schon heute außerordentlich stark belastet ist. Die Straße gilt zudem als wichtigster Autobahnzubringer für die Moselgemeinden des Zeller Landes. Eine Mehrbelastung erhöhe zudem das Unfallrisiko. Des Weiteren habe der unweit der B 421 gelegene Wirtschaftsstandort "Flugplatz Frankfurt/Hahn" bereits zu einem größeren Verkehrsaufkommen auf diesem Streckenabschnitt geführt. Die zusätzliche Funktion des Flugplatzes als Frachtflughafen werde überdies zu einer weiteren Zunahme des Schwerlastverkehrs im Zeller Berg führen. Ein weiterer Aspekt seien die zunehmenden Schadstoffbelastungen und Lärmbelästigung, denen vor allem die Bewohner am Stadteingang von Zell ausgesetzt sind. Rückstau und längere Wartezeiten vor der Ampelanlage der Zeller Brückenkreuzung seien vorprogrammiert. "Sie glauben gar nicht, welche Erschütterungen die vorbei donnernden Lastkraftwagen auslösen", empörte sich Anwohner Hermann Schimpgen. "Die sollen ihren Verkehr gefälligst bei sich behalten", fügte er hinzu. Auch auf die Ortsgemeinde Briedel, die besonders vom Verkehrslärm der vorbeiführenden Bundesstraße 53 betroffen ist, kämen durch die angedachte Verkehrslenkung weitere Belastungen zu. Neben der Verbandsgemeinde Zell ist inzwischen auch die Kreisverwaltung Cochem-Zell in die Planungen involviert. "Auch wir werden alle Anstrengungen unternehmen, dass das Ansinnen der Stadt Traben-Trarbach nicht realisiert wird", erklärte Landrat Eckhard Huwer.

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