Zerstört in nur einer Regennacht

Ein Bild der Zerstörung hat das heftige Gewitter am 30. Mai an einem Bach an der Air-Base Spangdahlem hinterlassen. Nachdem der TV auf die Folgen des Unwetters aufmerksam gemacht hat, haben nun Aufräumarbeiten begonnen.

Spangdahlem/Binsfeld. Noch Wochen nach dem schweren Gewitter Ende Mai sieht es am Wachenbach aus, als ob ein Stausee ausgelaufen sei.

Dort, wo inzwischen wieder ein Rinnsal plätschert, haben in jener Gewitternacht riesige Wassermassen zentnerschwere Steine mitgespült, sind Rückhaltevorrichtungen fürs Wasser einfach weggespült worden. Das Bett des Bachs auf Spangdahlemer Gemarkung unweit Binsfelds sieht aus wie das der Prüm bei den Irreler Wasserfällen.

Nachdem sich der TV bei der zuständigen Regionalstelle Wasser-, Abfall-, und Bodenwirtschaft (Rewab) in Trier nach den Zerstörungen erkundigt hatte, war es mit der Ruhe vorbei. Mitarbeiter der Rewab sahen sich den Schaden an und informierten die Verantwortlichen von der Air-Base.

Hundertjähriges Regen-Ereignis



Warum die Militärs vom Flugplatz sich um den Wachenbach kümmern müssen, ergibt sich aus der Historie. Der Wachenbach entwässert einen Teil des östlichen Flugplatz-Geländes und wird in einem unscheinbaren Rohr durch den Flugplatz-Zaun geführt. Von dort aus geht es steil bergab Richtung Tal und Kailbach.

Nach Auskunft des Master-Sergeant Alexander R. Ray von der Pressestelle des Fliegerhorsts sind das Regenrückhaltebecken und die dazugehörigen Anlagen in den 1960er Jahren von der Bundeswehr gebaut worden. Es sei nicht bekannt, dass seitdem etwas an der Bausubstanz verändert worden sei.

Nach Auskunft des Rewab-Chefs Joachim Gerke ist das Rückhaltebecken auf ein 25-jähriges Regen-Ereignis ausgelegt. Das bedeutet, dass das Becken für ein Hochwasser ausreicht, wie es alle 25 Jahre vorkommt.

"Wir gehen davon aus, dass es im Bereich der Air-Base am 30. Mai vermutlich ein hundertjähriges Regen-Ereignis gegeben hat", sagt Gerke (der TV berichtete). Das Regenrückhaltebecken war also hoffnungslos zu klein für die Wassermassen, die sich sammelten. Gefahren für Anwohner des Kailbachs habe es aber nicht gegeben.

Veränderungen wird es in rund zwei Wochen geben, wenn eine Firma im Auftrag der Air-Force mit Reparaturarbeiten beginnt. Dabei müssen unter anderem rund 100 Kubikmeter Steine und Schlamm in schwierigem Gelände geborgen werden. Zuvor hatten Arbeiter des Flugplatzes bereits in einem Abschnitt zwischen dem Flugplatzzaun und einem Waldweg mit den Aufräumarbeiten begonnen.

Bisher haben die Arbeiten zur Wiederherstellung des Wattenbach-Betts rund 7000 Euro gekostet, die nach Auskunft von Air-Force-Sprecher Ray die Air-Force bezahlt. Er teilt zudem mit, dass es bei den Zerstörungen Ende Mai nicht zu Verunreinigungen des Wassers gekommen sei.

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