Zisterzienser laden ein

GROSSLITTGEN. (red) Der musikalische Abschluss der Himmeroder Feierlichkeiten aus Anlass des 850. Todestages von Bernhard von Clairvaux steht ganz im Zeichen des Gregorianischen Chorals. Im Rahmen des deutsch-französischen Gertrudensymposiums, das vom 19. bis 26. September in Himmerod stattfindet, singen Mönche aus der Zisterzienserabtei Stift Heiligenkreuz bei Wien am Mittwoch, 24. September, zunächst um 19.30 Uhr die Komplet und gestalten im Anschluss daran um 20 Uhr ein Konzert mit gregorianischen Gesängen des Kirchenjahres. Die Leitung der Choralschola hat P. Prior Maximilian Heim, an der Klais-Orgel der Abtei spielt Fr. Simeon Wester.Gesungenes Gebet mit klaren Melodien

Der Choral entstand bereits im 4. Jahrhundert, als die Kirche nach jahrhundertelanger Verfolgung durch das Römische Imperium endlich die Freiheit erlangte und sie nach Jahren im Untergrund ihre Liturgie öffentlich feiern konnte.Der Name "Gregorianischer Choral" geht auf den heiligen Papst Gregor den Großen († 604) zurück, der die "Schola Cantorum", einen Sängerchor für die musikalische Gestaltung der römischen Liturgie, einrichtete.Die Zisterzienser haben den Gregorianischen Choral bei der Gründung ihres Ordens im 12. Jahrhundert modifiziert; seit dieser Zeit wird der "Zisterzienserchoral" gesungen. Gegenüber dem gregorianischen Repertoire, dessen erste Handschriften aus dem 10. Jahrhundert stammen, wurde der zisterziensische Choral entsprechend dem musikalischen Empfinden der Zeit und den spirituellen Grundlagen dieses Reformordens vereinfacht. Die Vereinfachungen beziehen sich vor allem auf die Tonalität (Tonarten) und den Ambitus (Tonumfang).Diese Gesänge gehören auch heute noch in vielen Zisterzienserklöstern zum bleibenden Bestand der Liturgie. Sie sind gesungenes Gebet und nicht nur musikalische Aufführungsstücke. Die klare und erhabene Schönheit der Melodien geben Zeugnis von der hohen Berufung, die den Zisterziensern anvertraut ist: im nie endenden Lobpreis Gott die Ehre zu geben.

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