Zu spät für Diskussion

Bernkastel-Kues. (m.a.) Mit der Zustimmung des VG-Rates Bernkastel-Kues zum Regionalen Raumordnungsplan - Teilfortschreibung Windkraft - gehen der Gemeinde Wintrich "immense Einnahmen" durch die Windkraft verloren.

Ortsbürgermeister Dirk Kessler hatte nochmals an Rat und Verwaltung der Verbandsgemeinde Neumagen-Dhron appelliert, dem Raumordnungsplan im Interesse Wintrichs nicht "kritiklos" zuzustimmen. Kessler sieht in ihm eine Missachtung der Anliegen der Ortsgemeinden. Schon am 25. September vergangenen Jahres hatte der Verbandsgemeinderat beschlossen, auf die Ausweisung von Vorrangflächen für Windkraft zu verzichten. Das wurde der Planungsgemeinschaft Trier mitgeteilt. Es folgte eine erneute Anhörung zu den geänderten Teilen des Raumordnungsplans in diesem Jahr."Termin für Einwände war sehr kurzfristig"

Geändert wurde für die VG Bernkastel-Kues, dass auch die kleine Fläche in Kleinichs Ortsteil Fronhofen für die Windkraft entfällt. Sie war im ersten Entwurf noch als Vorrangfläche vorgesehen. Bis 26. September konnten zu den geänderten Teilen des Plans - sprich zum Fall Fronhofen - Stellungnahmen bei der Planungsgemeinschaft abgegeben werde. "Das war ein sehr kurzfristiger Termin.Wir haben um Verlängerung gebeten, das wurde aber von der Planungsgemeinschaft abgelehnt", erklärte Bauamtsleiter Heiner Nilles. Und: Die heutige Diskussion komme einige Tage zu spät. "Die Fläche in Fronhofen war schon im Vorfeld hinfällig", sagte Richard Grahneis (SPD). Er und seine Fraktion würden dem Beschluss zustimmen, wie es der Hauptausschuss empfohlen habe. Auch die anderen Ratsmitglieder schlossen sich dem an. Nicht zustimmen wollte Renate Khoschlessan (Grüne), da der Plan Schwachstellen aufzeige, wie es Wintrichs Ortsbürgermeister in seinem Schreiben dargelegt habe. Die Gemeinde Wintrich hat einen Investor an der Hand, der auf der Höhe in Richtung Horath - im Landschaftsschutzgebiet - Windräder installieren will (der TV berichtete).Kessler: Auch Windkraft in Schutzgebieten möglich

Es sei unüblich und nicht sachgerecht, dass der Raumordnungsplan Landschaftsschutzgebiete pauschal als Windkraftstandorte ausschließe, formulierte Kessler in seinem Schreiben an Bürgermeister, Beigeordnete und Mitglieder des Hauptausschusses. Selbst FFH-Gebiete und Vogelschutzgebiete könnten eingeschränkt als Standorte in Betracht kommen, erläuterte Kessler. Zudem liege auch der Energiepark Morbach wie Wintrich im Schutzgebiet "Haardtkopf". Außerdem stünden die von der Gemeinde ausgewählten Flächen nicht im Interessenkonflikt mit anderer Gemeinden. Was dem Ortsbürgermeister aber am meisten umtreibt, ist, dass der Plan seiner Meinung nach die Anliegen der Ortsgemeinden missachte. Wie solle die Gemeinde Wintrich eine solche Regionalplanung akzeptieren?

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