Zu teuer zum Abnicken

Mit nicht ganz nachvollziehbaren Mehrkosten beim Umbau des Dorfarchiv-Gebäudes hat sich der Binsfelder Gemeinderat unter anderem bei seiner Sitzung auseinander gesetzt.

Binsfeld. Dass es bei der Renovierung des Hauses Scholtes, in dem zukünftig Archiv, Dorfmuseum und die Binsfelder Jugend ein Dach über dem Kopf haben werden, teurer wird als anfangs geplant, damit können die Binsfelder leben. Müssen sie auch. Schließlich gab es während der Sanierung des historischen Gebäudes Mängel in der Bausubstanz, die erst während der Arbeiten zum Vorschein kamen. Statt der ursprünglich veranschlagten rund 190 000 Euro wird der Umbau jetzt voraussichtlich 214 000 Euro kosten, also 24 000 Euro mehr als erwartet."Das Ausschreibungsverfahren wurde ja im Wesentlichen eingehalten", sagt der Binsfelder Ortsbürgermeister Lothar Herres, "womit ich allerdings ein Problem habe, ist, dass sich die Baukosten um insgesamt 24 000 Euro erhöhen und die Nebenkosten sich dabei verdoppeln." Und mit dieser Meinung ist der Ortschef an diesem Abend bei der Sitzung des Gemeinderats nicht allein. Auch das CDU-Ratsmitglied Hans-Peter Liewer zeigt wenig Verständnis für den unproportionalen Anstieg der Nebenkosten: "Das verstehe ich einfach nicht", sagt Riewer und schaut auch dann verständnislos, als der für die Planung zuständige und anwesende Architekt versucht, die hohen Kosten für Planung und Statik zu erklären.So ganz will dem Architekt das nicht gelingen, die Rechtfertigung für einen Anstieg der Nebenkosten von anfangs 20 000 auf jetzt über 40 000 Euro, weshalb der Gemeinderat die gestiegenen Baukosten mit zwei Gegenstimmen sowie zwei Enthaltungen zwar genehmigt, jedoch beschließt, sich die hohen Nebenkosten zunächst von Verwaltung und Architekt detailliert darlegen zu lassen, um dann in einer der kommenden Sitzungen darüber abzustimmen.Kein Eintritt für Nicht-Binsfelder

Was die Binsfelder Jugendlichen betrifft, die in dem bald fertig renovierten Haus ihr Domizil einrichten können, zeigt sich Herres angenehm überrascht. "Alle Achtung!", sagt er und berichtet von einem Treffen mit insgesamt 13 jungen Binsfeldern im Alter von zwölf bis 17 Jahren, die zwar zum Teil sonderbare Gestaltungsvorschläge für ihren neuen Jugendraum in denselbigen geworfen hätten, bei der Wahl des Anstrichs jedoch dann schnell einig gewesen seien. So wird der Raum in den Farben grau und hellblau gestrichen und diese beiden Farben dann durch einen pink-farbenen Blitz getrennt. Für die Einrichtung seien die Jugendlichen weitestgehend selbst verantwortlich, sagt Herres, ebenso wie für die Hausordnung, wobei es auch dafür klare Rahmenbedingungen gebe: Alkohol-, Zigaretten- und ein Nicht-Binsfelder-Verbot.

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