"Zu wenig Hauptschullehrer"

WITTLICH. (noj) Bei einem Besuch der Stadt Wittlich informierten sich Mitglieder der FDP-Landtagsfraktion unter anderem über die Probleme an der Dualen Oberschule in Wittlich. Schulleiterin Rosemarie Bölinger und ihre Kolleginnen appellierten an die Politiker, sich für mehr qualifizierte Lehrer und eine Unterstützung für den Sozialarbeiter sowie kleinere Klassen einzusetzen.

Deutlich wurde bei dem Gespräch im Lindenhof mit den Politikern, dass die Duale Oberschule (DOS) der Hauptschule gegenüber durchaus Vorteile, aber auch Nachteile hat. Schulleiterin Bölinger machte deutlich, dass sie mit Sorge dem Ende des Schuljahres entgegen sehe, wenn die letzten Hauptschulklassen nach dem alten System entlassen werden. Damit falle das Synonym "Sozialer Brennpunkt" weg und damit verbunden auch Stundenzuweisungen. Die Schüler und die Probleme blieben aber die gleichen. Bölinger verwies auch auf die besonderen Probleme, die sich durch den Standort Wittlich und Wengerohr ergeben. Zudem sei es die einzige DOS in der Umgebung, so dass alle rücklaufenden Schüler von Gymnasien und Realschulen aufgenommen werden müssten. Ihre Kollegin, Personalratsvorsitzende Brigitte Petry, wünschte sich mehr Unterstützung für ihr "Goldstück", Sozialarbeiter Oswald Steinmetz. "Er zerreißt sich zwischen den Schulen", meinte sie. Außerdem kritisierte sie scharf die Tests, die die Qualität einer Schule messen. Das Geld ließe sich sinnvoller für die Förderung von ausländischen Schülern einsetzen. Nicole Morsblech, stellvertretende Fraktionsvorsitzende, versprach, dass sie versuchen wolle, für die Wittlicher DOS Hilfe zu bekommen. Der Vorsitzende der Fraktion, Werner Kuhn, verwies auf die abnehmende Zahl von Schülern. Wenn es gelinge, die Lehrerzahl zu halten, könne ein positiver Effekt erzielt werden. "Wir können keine Steigerung versprechen", sagte er aber. Die Tests verteidigte er als motivierend für die Lehrer. Zu dem Problem der fehlenden Lehrkräften meinte er, dass es heute zu wenig Hauptschullehrer gebe. Der Grund: "Hauptschullehrer arbeiten länger und kriegen weniger Geld."

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