Zufrieden am lebhaft stillen Örtchen

Bereits seit fünf Jahren sorgt Heidemarie Richter für Sauberkeit in der öffentlichen Toilette im Keller des Traben-Trarbacher Mittelmosel-Museums an der Enkircher Straße. "Ich bin wunschlos glücklich, mehr brauche ich nicht", sagt die 65-Jährige über die Arbeit, mit der sie ihre kleine Rente aufbessert.

 Heidemarie Richter hat alles im Griff. Hier plauscht sie mit Monika Schreiber, die zu ihrer Kundschaft gehört. TV-Foto: Gerda Knorrn-Belitz

Heidemarie Richter hat alles im Griff. Hier plauscht sie mit Monika Schreiber, die zu ihrer Kundschaft gehört. TV-Foto: Gerda Knorrn-Belitz

 Heidemarie Richter hat alles im Griff. Hier plauscht sie mit Monika Schreiber, die zu ihrer Kundschaft gehört. TV-Foto: Gerda Knorrn-Belitz

Heidemarie Richter hat alles im Griff. Hier plauscht sie mit Monika Schreiber, die zu ihrer Kundschaft gehört. TV-Foto: Gerda Knorrn-Belitz

Traben-Trarbach. (GKB) Ein "stilles Örtchen" ist es eher nicht, an dem "Heidi", wie sie von allen genannt wird, zuverlässig von Montag bis Sonntag ihren Dienst tut. Denn wenn Busse und Schiffe kommen, Weinfest oder Flohmarkt ist, herrscht Hochbetrieb, dann "müssen" Hunderte.

Zwischen 7 und 7.30 Uhr öffnet sie die Holztür zur Toilette, wo blitzblanke Fliesen und von ihr aufgestellte Blumensträuße und Pflanzen die Gäste empfangen. Für fast wohnliche Atmosphäre sorgen Decken auf kleinen Tischchen. Feierabend ist oft erst gegen 20.30 Uhr. "Ich richte mich nach den Leuten", sagt die Rentnerin, die seit 19 Jahren in der Stadt ansässig ist und sich immer wieder freut, wenn sie für die Arbeit an ihrem keineswegs anrüchigen Arbeitsplatz gelobt wird. Eimer, Schrubber, Reinigungsmittel und ein Besen stehen stets bereit. Enkel Maximilian (5) hilft der Oma manchmal und freut sich, wenn sie das Trinkgeld mit ihm teilt. Von der Stadt erhält Heidi Richter eine Pauschale, und wenn Gäste fragen, was sie für ihr "Geschäft" berappen müssen, erwidert sie: "Jeder gibt nach eigenem Ermessen."

Obwohl die Arthrose in den Händen schmerzt, denkt die agile Seniorin nicht ans Aufhören. "Ich fühle mich fit, die Arbeit macht mir Spaß, ich komme mit vielen Leuten zusammen", zieht sie Bilanz. Selbst die Einheimischen schätzen die saubere Toilette, die zur Weihnachtszeit sogar dekoriert wird. Natürlich fallen hin und wieder auch "Ferkel" ein und hinterlassen Schweinereien, doch die Rentnerin kann das nicht erschüttern. Beherzt greift "Heidi" dann zur Bürste und schrubbt alles wieder blank.

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