Zum Einstand kam "Hilde"

WITTLICH. Es tut sich einiges beim Offenen Kanal: Das bisherige Domizil, der alte Bahnhof, wird verkauft und der Umzug ins Dachgeschoss des neuen Hauses der Jugend ist in vollem Gange.

Holger Günter, Geschäftsführer des Offenen Kanals, werkelt beinahe rund um die Uhr für seinen Verein, der bald sein 10-jähriges Bestehen feiert. Und das ist gut so, denn gibt es schon beim Umzug eines ganz normalen Haushaltes genug zu tun, so ist dies beim Offenen Kanal (OK) schon ein bisschen mehr. Großes Räumen ist angesagt. Wände müssen verputzt und gestrichen, Kabel verlegt, Geräte angeschlossen und neues Mobiliar organisiert werden. Aber es gibt Probleme:"Wir suchen dringend Menschen und Firmen, die uns unterstützen", sagt Günter. Material zum Verputzen, Farbe für den Innenanstrich, Kabelrollen für EDV-Anlagen, Vorhänge, Pflanzen und nicht zuletzt Tische und Stühle, "auf denen auch ein Juppa Kaspari sitzen kann". Denn das bisherige Rattan-Ensemble im Studio habe endgültig ausgedient, sagt Hermann Haller, Moderator beim OK. Auch er hilft beim Umzug, wann immer er Zeit hat. Es klopft. In der Tür steht ein eiliger Landtagsabgeordneter, der sich unmittelbar vor einer Sitzung des "Beirates Haus der Jugend" auf den neusten Stand der Dinge bringen will. Vieler Worte bedarf es in diesem Fall nicht, ist der Politiker alias Dieter Burgard doch ein Insider: Als Gründungsmitglied hat er selbst das Equipment des OK regelmäßig genutzt und einmal Landesvater Kurt Beck persönlich als Gast gewonnen.Sponsoren dringend gesucht

Burgard ist gerade weg, da warten schon die nächsten Neugierigen: Auch zwei Herren von der Stadtverwaltung statten dem OK einen Besuch ab. Auf einen für diesen Tag angekündigten Besuch wartet das OK-Team jedoch vergeblich: Die Telekom, die die Kabel heute einspeisen wollte, glänzt durch Abwesenheit. "Genau wie vor neun Jahren", erinnert sich der Geschäftsführer, "da haben wir tagelang auf die Telekom gewartet, bevor der Sendebetrieb endlich losgehen konnte".Lange saß der Verein in seinem alten Domizil, im Bahnhofsgebäude, wie auf heißen Kohlen. Immer wieder war von Verkauf die Rede.Neuer Standort ist ein Glücksfall

Ja, es sei so weit, der OK solle sich nach neuen vier Wänden umsehen, hieß es auf einmal. Gar nicht so einfach, denn das jahrelang als neues Heim in Frage stehende Haus der Vereine fiel aus und ins Haus der Jugend wollten auch andere. Der OK zog das große Los nicht zufällig. Der Kinderschutzbund sprang kurzfristig als Mietinteressent für das Dachgeschoss ab, so war der Weg frei für den OK. Beste Beziehungen zum Bürgermeister sorgten für ein Übriges - Ralf Bußmer schaue manchmal spontan nach Feierabend rein, erzählt Günter."Für uns ist dieser Standort ein absoluter Glücksfall", ist sich Haller mit Günter einig. Die Bühne, die das HdJ unten im Haus herrichtet, dürfen sie bei Bedarf nutzen, und die für einen sinnvollen Sendebetrieb unbedingt nötige zentrale Lage mitten im Stadtzentrum bleibt bestehen.Dringend sucht der Vorstand noch Sponsoren für ein Kabel vom Dach- ins Erdgeschoss: 5000 Euro werden gebraucht, um die Andock-Station drei Etagen tiefer zu realisieren. "Gegen Spendenquittung versteht sich." Zwar darf der Verein keine Werbung machen, aber unerwähnt blieben die Spender nicht, versichert Günter.Zur Wirtschaftswoche haben im OK übrigens Leo Kappes und Dr. Klaus Petry über die regionale Wirtschaft geplaudert, erstmals live aus den neuen Räumen. Und am Sonntag kam wirkliche Prominenz: Alice Hoffmann alias Hilde Becker stand Rede und Antwort. Nun gerade gibt es noch ein Problem: Senden kann der OK zur Zeit aufgrund technischer Probleme nicht, aber es wird dran gearbeitet.Kontakt für Spenden: Hermann Haller, Telefon: 06571/8749.

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