Zurück in die Zeiten des Grammophons

Die Besucher des Mittelmosel-Museums in Traben-Trarbach wurden mit nicht ganz alltäglichen Klängen empfangen: Im Dachgeschoss der altehrwürdigen Barockvilla Böcking verbreitete aus Anlass der Eröffnung einer historischen Fotoausstellung zur Ausgrabung der Festung Mont Royal ein altes Grammophon die blechern-knisternde Atmosphäre der 1920er und 30er Jahre.

 Heimatsammler Hans Schneiß (links) und Museumsleiter Christof Krieger bei der Ausstellungseröffnung. Foto: Mittelmosel-Museum

Heimatsammler Hans Schneiß (links) und Museumsleiter Christof Krieger bei der Ausstellungseröffnung. Foto: Mittelmosel-Museum

Traben-Trarbach. (red) Das durchaus ungewöhnliche musikalische Rahmenprogramm diente als passende Einstimmung zu der jüngsten Ausstellung im Museum. Nachdem dort erst 14 Tage zuvor eine Buchvorstellung und Sonderausstellung zum Leben und Werk der Traben-Trarbacher Künstlerin Lene Havenstein stattgefunden hatte (der TV berichtete), lud der "Förderverein Mittelmosel-Museum" nun zu der Eröffnung einer historischen Fotoausstellung zur Ausgrabung der ehemaligen französischen Festung Mont Royal ein."Wir wollten das aktuelle Jubiläumsjahr des Festungsbaumeisters Vauban auch in Traben-Trarbach keineswegs übergehen", erklärte Christof Krieger den Hintergrund der Ausstellung, wobei der Vereinsvorsitzende und Museumsleiter angesichts der wiederum überaus zahlreich erschienenen Besucher sichtlich erfreut hinzufügte: "Mont Royal ist augenscheinlich ein Thema, das die Bürgerschaft auch heute noch lebhaft interessiert!" Und dies um so mehr, so Krieger weiter, da neben dem Museum wohl keine andere kulturhistorische Attraktion Traben-Trarbachs so sehr mit dem Namen des unvergessenen "Heimatbildners" und "Berggeistes" Dr. Ernst Willen Spies verbunden sei.Unter dessen Leitung wurde ab 1929 mit der Freilegung der noch heute sichtbaren Festungsteile auf dem Halbinselberg hoch über der Doppelstadt begonnen, wobei es dem rührigen Forscher gelungen war, die Einwohner fast aller umliegenden Orte zur tatkräftigen Mitarbeit zu bewegen. Die aktuelle Ausstellung, die von dem Irmenacher Heimatsammler Hans Schneiß zusammengestellt wurde, zeigt mehr als 150 Fotoaufnahmen dieser Ausgrabungsarbeiten, die durch zahlreiche zeitgenössische Grabungsberichte und Zeitungsartikel zusätzlich illustriert werden.Neben Museumsleiter Krieger sprach in gleicher Weise auch Stadtbürgermeisterin Heide Pönnighaus Hans Schneiß für dessen neuerliches Engagement ihren Dank aus. Überdies erinnerte sie nicht zuletzt auch an die aktuellen Bemühungen des Vereins "Traben-Trarbach aktiv" zur Erhaltung der Festungsruinen. "Mont Royal zu bewahren und zu erhalten ist zweifellos eine wichtige Aufgabe", so die Bürgermeisterin.Die Ausstellung ist noch bis zum 6. Januar 2008 an allen Samstagen sowie Sonn- und Feiertagen jeweils von 10 bis 17 Uhr zu sehen.

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