Zur Ehre Gottes und zum Heil der Mitmenschen

BERNKASTEL-KUES. Seit 1982 wirken im Kloster Marienheim in Nähe der Kueser Pfarrkirche St. Briktius Schwestern des Ordens "Franziskanerinnen Missionarinnen Mariens" (FMM) auf kirchlicher und sozialer Ebene. Ihre Mission ist es, "Jesus in die ganze Welt zu tragen".

Kaffeeduft erfüllt den Raum, frisch gebackener Kuchen steht auf dem Tisch - im Kloster Marienheim ist alles vorbereitet für das Gespräch mit der Mitarbeiterin des Trierischen Volksfreunds. In lockerer, herzlicher Gesprächsrunde geben die vier Klosterfrauen Rosa, Margaretha, Theresia und Michaela gerne Auskunft über ihre Ordensgemeinschaft, ihre "Mission", ihre Arbeitsbereiche in der Kueser Pfarrei und ihr Alltagsleben hinter den nach draußen "weit geöffneten Klostermauern".Jesus in alle Welt tragen

Denn die vier Schwestern vom Marienheim sind allbekannt in der Pfarrgemeinde St. Briktius. Laut ihrem Orden haben sie die Mission, "Jesus in alle Welt zu tragen". Dies praktizieren die Klosterfrauen in unterschiedlichen Bereichen zur Ehre Gottes und zum Heil der Menschen - ob im Küsterdienst, in der Seniorenarbeit, in vielfältiger Mitarbeit in der Pfarrei, aushilfsweisem Kommunionunterricht für die Kinder, in ehrenamtlicher Tätigkeiten im St. Nikolaus-Altenpflegeheim, bei Krankenbesuchen und einigem mehr. Doch wie bei jedem Zusammenleben in der Gemeinschaft gehören dazu auch solch profane, tägliche Dinge wie Kochen, Waschen, Putzen und Gartenpflege. Und da ist die Oberin, Schwester Margaretha, die gute Seele im Haus. Mit ihrer Gemeinschaft sind sind die Vier ein kleiner Mosaikstein im großen Missions-Institut FMM. Ihr Zuhause ist die ganze Welt. Die Ordensgemeinschaft wurde vor knapp 130 Jahren von der Französin Marie de la Passion und 20 weiteren Ordensfrauen gegründet. Das Missions-Institut zählt heute rund 7400 Schwestern auf allen Kontinenten. Die Schwestern leben in international zusammengesetzten kleinen Gemeinschaften. Inspiriert werden sie - wie es der Name deutlich macht - vom Geiste Mariens, der Magd Gottes, und des Heiligen Franziskus. Das jetzige Kloster Marienheim, dessen Name zurückgeht auf ein ehemaliges, gleichnamiges Kloster am Nikolausufer, wurde vor mehr als 20 Jahren auf Initiative des damaligen Pfarrers Walter Stürmer vom leer stehenden Küsterhaus zum Kloster umgebaut. In den vergangenen Jahren haben schon einige Schwestern in der Pfarrei segensreich gewirkt. Doch sie gehen nicht nur nach "draußen", sie öffnen ihre "Klosterpforte" auch für Besucher. "Wir sind ja kein Geheimbund", lachen die Vier. "Jeder soll wissen, wie wir hier leben, was unsere Mission ist", betonen die freundlichen Klosterfrauen. Seit vielen Jahren kommen Gläubige zu den Bibelgesprächen, manche sind seit Beginn dabei. Und im aktuellen Pfarrbrief laden die Schwestern die Gläubigen zur stillen, eucharistischen Anbetung in die Klosterkapelle ein. "Weil die Anbetung ein Teil unserers Berufes ist, dürfen wir den Taberbakel öffnen, damit die kleine Monstranz sichtbar wird", erklärt Oberin Margaretha. Der Tag im Kloster beginnt für die Schwestern am frühen Morgen mit dem gemeinsamen Morgenlob (Laudes) und endet mit dem Abendlob (Vesper). Dazwischen liegen die individuellen Zeiten für das persönliche Gebet und die Arbeit. Einstige strenge Regeln gibt es heute nicht mehr

Die einstigen, sehr strengen Klosterregeln gibt es heute nicht mehr, auch das Aussehen der Ordenstracht variiert je nach Kontinent, Land und Kulturkreis. Und doch kann jedes Mitglied des FMM seine Mitschwestern in aller Welt an einem besonderen Zeichen erkennen - dem stilisierten "Kreuz auf steinigem Weg". Alle Schwestern haben ihren Platz in der Welt, auch die in Kues fühlen sich von den Pfarrangehörigen bestens angenommen. "Wir fühlen uns sehr wohl hier an der Mosel", kommt es wie aus einem Munde. Da kommt auch das Moselgewächs, der Wein, nicht zu kurz bei den Klosterfrauen. "Ein Glas Moselwein gehört - nicht nur sonntags - zum Mittagessen einfach dazu", bestätigt das "Quartett". Den edlen Rebensaft haben die Ordensfrauen an der Mosel, kennen und schätzen gelernt. "Es gibt keinen Besseren", bekräftigen sie augenzwinkernd. Für Anliegen der Pfarrangehörigen haben die Schwestern stets ein offenes Ohr. Wer seine Sorgen mitteilen will, komme entweder persönlich im Kloster vorbei oder melde sich unter der Telefon/Fax-Nummer 06531/ 4232.

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