Die Aktion Blau zur Gewässer-Renaturierung ist ein Langzeitprojekt, zu dessen Gelingen zahlreiche Behörden, Büros und nicht zuletzt die Besitzer von Kleinparzellen Hand in Hand arbeiten müssen. Geld kostet es auch, die Umweltsünden der Vergangenheit wieder rückgängig zu machen. Diesmal steuerte das Land 90 000 Euro bei, um am Bieberbach, kurz vor der Ortschaft Platten, natürliche Polder zu schaffen, die im Hochwasserfall 2700 Kubikmetern Regenwasser Platz bieten.Sechs Wochen Bauzeit

Damit ist die Überschwemmungsgefahr in der Gemeinde erneut entschärft worden. 25 000 Euro gab die Landespflege dazu, den Restbetrag von 10 000 Euro steuerte die Verbandsgemeinde bei. Verbandsbürgermeister Christoph Holkenbrink, dem die stetige Umsetzung der Aktion Blau persönlich am Herzen liegt, nahm die offizielle Abnahme dieser Renaturierung zum Anlass für ein feierliches zweites Frühstück mit allen Beteiligten. Sechs Wochen Bauzeit hatten genügt, um 14 000 Kubikmeter Erde gleich neben dem Bieberbach abzugraben. Es wird nur eine einzige Saison dauern, bis sich die Natur ihren Raum zurückerobert hat: Entstehen wird hier durch natürliche Sukzession ein sumpfiges Stückchen Land mit Pflanzen und Tieren, die in den vergangenen Jahrzehnten auszusterben drohten. Systematisch waren Auengegenden trocken gelegt worden. In Betonhalbschalen gezwungen, ohne jegliche Ausweichmöglichkeit bei starken Regenfällen und bei einer viel zu hohen Fließgeschwindigkeit, gab es keinerlei Leben in den Bächen. Diese Schalen gehören, zumindest im Wittlicher Tal, bald der Vergangenheit an.