Zwei starke Bildungsgänge unter einem Dach

Während die Verbandsgemeinde Neumagen-Dhron um eine finanzierbare Regelung in punkto Trägerschaft der künftigen "Realschule Plus" kämpft, ist das Konzept für die künftige Schule in trockenen Tüchern.

 Noch gibt es in Neumagen-Dhron an einem Standort zwei Schulen. Ab dem nächsten Schuljahr werden Haupt- und Realschüler (Foto) jedoch gemeinsam in der „Realschule Plus“ unterrichtet. TV-Foto: Ursula Schmieder

Noch gibt es in Neumagen-Dhron an einem Standort zwei Schulen. Ab dem nächsten Schuljahr werden Haupt- und Realschüler (Foto) jedoch gemeinsam in der „Realschule Plus“ unterrichtet. TV-Foto: Ursula Schmieder

Neumagen-Dhron. Das schulische Konzept für die "Realschule Plus" (R+) Neumagen-Dhron steht - rechtzeitig für alle Viertklässler und deren Eltern, die demnächst Entscheidungen treffen müssen. Und dafür ist nun einmal wichtig, welche Schule das überzeugendere Angebot hat.

Doris Hermesdorf, Rektorin der Friedrich-Spee-Realschule, und Mechthild Kortemeier, Leiterin der Ausonius Hauptschule, haben daher ein umfassendes Paket geschnürt. Kern der künftigen Ganztagsschule ist ein für Fünft- bis Zehntklässler ausgewogener Mix aus Lernzeiten, Förderunterricht und Projektangeboten. Letztgenannte beinhalten Arbeitsgruppen und Projekte, aber auch Modelle wie "10-plus", das Zehntklässlern Zusatzqualifikationen ermöglicht und den Berufseinstieg erleichtern soll.

Genügend Anmeldungen vorausgesetzt - erforderlich sind etwa 20 - wird es für die fünfte Klasse zudem eine "Rhythmisierte Ganztagsklasse" geben. "Die Schüler haben während des Unterrichts mehr Übungsphasen und zusätzliche Stunden in den Hauptfächern", erklärt Hermesdorf. Also ein der Aufnahmefähigkeit der Schüler angepasster Rhythmus mit über den Tag verteiltem Unterricht samt Übungs- und Lernzeiten. Die Ganztagsklassenschüler werden vier Tage die Woche bis 16 Uhr - einschließlich Mittagspause - unterrichtet. Schriftliche Hausaufgaben sollen dann nicht mehr anfallen.

Frühzeitig Kontakte zu Betrieben fördern



Ohne Ganztagsklasse werden die von Lehrern geleiteten sechzigminütigen Lernzeiten mit Hausaufgaben-Erledigung auf drei Wochennachmittage gepackt. Anschließend stehen 60 Minuten Förderunterricht mit Lehrern an. Nur die parallelen Projektangebote am vierten Nachmittag leiten auch externe Kräfte.

Differenziert in Realschul- und "Berufsbezogener Zweig" wird erst nach der sechsten Klasse mit ihren Wahlpflichtfächern. "Das trägt zum Vertrauen der Eltern in die Entscheidung des Kollegiums bei", ist Kortemeier überzeugt, die darauf setzt, die "Eigen- und Sozialkompetenz der Schüler stark zu machen". Sie sollten optimal und ihren Möglichkeiten gemäß gefördert werden. Für Neuntklässler des Berufszweiges ist ein pädagogisch betreuter Praxistag vorgesehen. Unabhängig davon sollen frühzeitig Kontakte zu Betrieben gefördert werden und auch die Durchlässigkeit zwischen beiden Zweigen.

Das Plus gegenüber dem bisherigen Abschluss Sekundarstufe I ist, dass Zehntklässler künftig auch zu Fachoberschulen wechseln können. Das Ziel der Schule sind aber "zwei starke Bildungsgänge unter einem Dach". Beide Rektorinnen hoffen daher, dass in der noch offenen Frage der Trägerschaft "sehr bald ein Beschluss zum Wohle der Schüler gefasst wird". Mensa und moderne naturwissenschaftliche Räume seien bereits zugesagt.

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