Ab dem Schuljahr 2006/2007 startet an der Berufsbildenden Schule (BBS) Bernkastel-Kues die Berufsoberschule II (BOS II). Sie führt in einem Jahr zur fachgebundenen Hochschulreife beziehungsweise mit einer zweiten Fremdsprache zur allgemeinen Hochschulreife. Die Berufsbildenden Schulen Bernkastel-Kues und Wittlich informieren gemeinsam über diese und alle weiteren Schulformen am Mittwoch, 7. Dezember, zwischen 17 und 19 Uhr in der BBS Bernkastel-Kues (In der Bornwiese). Christine Schlimpen (Berufsoberschule I Wirtschaft) hat die neue Schulform BOS II klar vor Augen. Sie verließ die Realschule nach der neunten Klasse mit dem Hauptschulabschluss. Für den Start in eine Berufsausbildung besuchte sie noch ein Jahr das Berufsgrundbildungsjahr (heute: Berufsfachschule I). Deshalb wurde ihr die Ausbildungszeit als Bürokauffrau auf zwei Jahre verkürzt. Mit der Berufsausbildung erhielt sie die "Mittlere Reife" und damit die Voraussetzung für den Besuch der BOS I. "Mein Ziel war immer das Abitur, um Grundschulpädagogik zu studieren oder andere berufliche Chancen zu haben", sagt sie nach dem für sie erfolgreichen Start in der BOS I. Sie hat gelernt, dass Schülern mit Abitur - trotz einer Vier vor dem Komma - immer der Vorzug gegeben wurde gegenüber Bewerbern mit einem geringeren Schulabschluss. "Der Start in die BOS I war schwierig. Nach Schulschluss muss ich täglich zwei und mehr Stunden dranhängen", sagt sie. Für sie war der Nachholbedarf in Mathematik und Englisch groß. Schlimpen: "Da es vielen Mitschülern ebenso erging, haben uns die Lehrer in den ersten Wochen behutsam auf den gleichen Stand gebracht." Für Schulleiterin Brigitte Fischer bietet die neue Schulform eine Alternative zum allgemein bildenden Gymnasium. Absolventen der Berufsoberschule II verfügen neben Hochschulreife über ein zweites wichtiges Standbein: die abgeschlossene Berufsausbildung.