Zwischen Maar und Mosel

DAUN/WITTLICH. Sie entspringt nordwestlich von Boxberg in der Vulkaneifel und mündet bei Lieser in die Mosel: 70 Kilometer schlängelt sich die Lieser durch die Landschaft – ein pulsierender Wasserlauf, der zum Erholen einlädt. Entlang des Flusses liegen nicht nur die Kreisstädte Daun und Wittlich, sondern auch Gewerbegebiete wie Ferienparks. Auf dem Lieserpfad lässt sich der Fluss erkunden.

Am Anfang war wärmendes Licht: Während im Frühjahr nördlich von Daun noch Schnee liegt, taucht die Sonne die Liesermündung bereits in wärmendes Licht. Der Grund: Die Lieser entspringt in 564 Meter Höhe, im Flurstück "Auf dem Büttelhof" in der Gemeinde Boxberg, inmitten einer muschelförmigen Wiesenaue. "Ihre Flusslänge beträgt 73,65 Kilometer. Sie verläuft zunächst rund 24 Kilometer im Kreis Daun und weiterhin rund 50 Kilometer bis zur Mündung in die Mosel bei Lieser im Kreis Bernkastel-Wittlich", steht über den Fluss in Eifelführern geschrieben. Deutsche Soldaten hatten den Quellbereich mit einer Brunnenstube überbaut. In die Türschwelle ist das Erbauungsjahr 1940 eingemeißelt. Am Oberlauf durchfließt die Lieser eine Eifellandschaft, die "Struth" genannt wird. Diese war noch Anfang des 20. Jahrhunderts ein Heidegebiet, vergleichbar der Lüneburger Heide. Doch davon ist heute nichts mehr zu erkennen. Fünf kleine Struthdörfer - Boxberg, Beinhausen, Neichen, Kradenbach und Nerdlen - liegen in unmittelbarer Nähe der Lieser oder werden von ihr durchflossen. Weiter geht es am Dauner Stadtteil Rengen sowie dem Gewerbegebiet vorbei und hinein in die Kreisstadt Daun. Am Kurpark und am Dauner Sprudel mit seinen Quellen entlang bahnt sich der Fluss seinen Weg. Das Gemündener Maar liegt verborgen nur wenige Meter links der Lieser. Im Wald versteckt ist ebenso der Gemündener Ferienpark rechtsseitig der Lieser. Zwischen Daun und Manderscheid führt der Fluss zunächst an vier kleinen Orten vorbei - Weiersbach, Üdersdorf, Trittscheid und Tettscheid. Mit vielen Windungen - aber immer noch ruhig - fließt sie dahin, gleichzeitig wildromantisch und inmitten eines scheinbar endlosen Waldes. Vorbei an Burgruinen und stillgelegten Mühlen

Nur die Hinweisschilder an den Wanderpfaden erinnern daran, dass Manderscheid nicht weit entfernt ist - zu sehen ist von dem Ort zunächst nichts, bis dann unvermittelt der Turm der Manderscheider Kirche und die Burgen zu erspähen sind. Der Lieserpfad gilt nicht umsonst als einer der schönsten Wanderwege Deutschlands. Sehenswert ist, wie die Lieser die beiden imposanten Manderscheider Burgruinen umfließt. Dann taucht der Fluss erneut in ruhige Wälder ein und trifft erst im 17 Kilometer entfernten Wittlich wieder auf eine Ortschaft. Die zusehends breiter gewordene Lieser erreicht die Stadt, unmittelbar nachdem sie aus der Enge der Eifelberge in das sich weit öffnende Tal, die Wittlicher Senke, eingetreten ist. Weiter führt die Lieser vorbei am Pichterberg mit seinen Weinhängen, an stillgelegten Mühlen und am Wittlicher Sportzentrum hinein in die Innenstadt. Die Kreisstadt Wittlich rühmt sich, fast soviel Arbeitsplätze wie Einwohner zu bieten. Und deren sind es rund 19 000. In Platten verlässt die Lieser das Wittlicher Tal, ab dort ist sie über den Maare-Mosel-Radweg zu erwandern. In Maring-Noviand und seinem Ortsteil Siebenborn wird die Zahl der Weinberge größer, die Mosel gerät in Sichtweite. Beim Winzerort Lieser mündet schließlich der gleichnamige Fluss in die Mosel.

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