Hochmoselübergang lockt immer wieder Diebe und Randalierer an – Tausende Euro Schaden

Lösnich · Durchtrennte Kabel, geklaute Betonmischer, zerstörte Baumaschinen: Immer wieder schlagen an der Großbaustelle des Hochmoselübergangs Vandalen und Diebe zu. Zuletzt randalierten Unbekannte mit Gabelstaplern. Einen Zusammenhang zwischen den Taten sieht die Polizei nicht.

Dort, wo hoch über dem Moseltal die Stahlteile für die umstrittene Hochmoselbrücke zusammengesetzt werden, haben sich, wie die Polizei am Dienstag mitteilte, Vandalen zu schaffen gemacht. Irgendwann zwischen dem 4. und 6. Juli schnappten sich Unbekannte in der umzäunten Baustelle oberhalb von Lösnich zwei Gabelstapler und fuhren mit diesen auf der Fertigungsstraße hin- und her. Dabei rammten sie Hydraulikpumpen und stießen Schaltschränke um. Die Polizei schätzt den Schaden auf mehrere Tausend Euro und bittet mögliche Augenzeugen um Hinweise (Telefon 06531/95270). Zu einer Bauverzögerung kommt es durch die Sachbeschädigung nicht.

"Vandalismus und Diebstahl sind bei Baustellen bedauerlicherweise fast schon normal", sagt Verena Blümling, Sprecherin des Landesbetriebs Mobilität. Immer wieder machten die am Bau beteiligten Firmen unschöne Entdeckungen. Im Januar trieben rabiate Diebe am Eifelhang ihr Unwesen: Sie brachen die Türen der Bohranlage auf, zapften Hunderte Liter Kraftstoff ab, hebelten Bauwagen auf und verursachten mehr als 15.000 Euro Schaden.

Gleich mehrfach wurde ein Wittlicher Betonwerk, das Material für den Hochmoselübergang liefert, zur Zielscheibe: Zwei mal schnitten Unbekannte Kabel durch, um die Betonmischanlage zu sabotieren. Im April wurden zudem zwei Betonmischfahrzeuge im Wert von 300.000 Euro gestohlen. Eines davon ist laut Polizei inzwischen wieder aufgetaucht. Genaueres gibt die Kripo aus ermittlungstaktischen Gründen nicht preis. Einen Zusammenhang zwischen den verschiedenen Taten sehen die Beamten nicht.

Die Brücke bei Zeltingen-Rachtig gilt als derzeit größtes Brückenbauprojekt in Europa . Der sechste von insgesamt zehn Pfeilern soll Ende September seine endgültige Höhe erreichen.

Ursprünglich war geplant, den Bau 2016 fertig zu stellen. Inzwischen gehen die Bauherren davon aus, dass die ersten Autos 2018 über die 1,7 Kilometer lange und bis zu 160 Meter hohe Brücke rollen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort