Alte Musik zum Träumen

Mit zarten und tiefgründigen Lauten- und Gambenklängen aus dem 17. Jahrhundert wurde das erste Konzert des Jahres im Kapitelsaal des Klosters Springiersbach eröffnet.

Bengel. (wof) Wer sich mit dem Künstlerduo Lutz Kirchhof und Martina Degen-Kirchhof auf Zeitreise begab, musste Ohren schon spitzen, um allen Nuancen tiefer und feiner Empfindungen folgen zu können. Erleichtert wurde dies, indem der Lautenist Kirchhof amüsante und informative Hintergründe zu den Stücken erläuterte und so von Anfang an eine offene Atmosphäre schaffte. Eine zarte Musik zum Träumen, die bevorzugt am Hofe gespielt wurde. Zur Einführung erklang Freiherr von Radolts (1667-1716) "Suite" im französischen Stile, rhythmisch akzentuiert. In der Komposition von Du Buisson (17. Jahrhundert) - solistisch für die Viola da Gambe zaubert die Künstlerin Martina Degen-Kirchhof im mehrstimmigen Spiel ein weiches Timbre aus dem heiklen Instrument.Das Künstlerpaar Kirchhof besticht in seinem Vortrag durch harmonische Balance und exzellentes Zusammenspiel, wenn die Gambe, die von der Laute vorgegebene Melodielinie übernimmt und improvisierend weiter entwickelt.In Ennemond Gaultiers (um 1575-1651) musikalischen Miniaturen werden Tanzrhythmen der kanarischen Inseln und aus Schottland verarbeitet. Erfrischend lebendig musizierte das Musikerpaar das virtuose, frühklassische "Concerto F-Dur" von Meusel (1688-1782) im italienischen Stil und verlangte wiederum seinen Instrumenten ein Höchstmaß an Subtilität und Gestaltungsvielfalt ab.

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